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26. April 2024

„Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung“

Kinderschutzdienst des Caritas-Zentrums beteiligt sich an Aktionswoche gegen Gewalt


In der Woche von Montag, 22. April, bis Freitag 26. April, hat die Aktionswoche „Speyer sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen und Kinder“ stattgefunden. Das Caritas-Zentrum Speyer beteiligte sich mit einem Vortrag und zwei Workshops in je einer Speyerer Grundschule, der Woogbach- und der Zeppelinschule.


Das Angebot in den Grundschulen mit dem Titel „Miteinander leben ohne Gewalt“ gibt es seit 2016 regelmäßig in Kooperation mit dem Frauenhaus und der Schulsozialarbeit. Margrit Sattel vom Kinderschutzdienst hat das Konzept dafür erstellt und besucht damit die Kinder in den Schulen. „Wir sind jedes Schuljahr in den vierten Klassen der Zeppelin-Grundschule in Speyer zu Besuch. Seit 2018 sind wir zudem an der Salierschule, und im Rhein-Pfalz-Kreis in Heßheim und Lambsheim“, berichtet Margrit Sattel. „Auch in Frankenthal war meine Kollegin Victoria Parthy 2022 mit dem Programm. Damit haben wir rund 300 Kinder zu den Themen Kinderrechte, Gewalt und Hilfsmöglichkeiten sensibilisiert.“ Insbesondere spricht Sattel mit den Kindern über ihr Recht auf eine Beratung, das sich aus dem neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetz ergibt.
 

Ihre Erfahrung sei mittlerweile, dass sich nach jeder Präventionseinheit in der Regel ein bis zwei Kinder an die Schulsozialarbeiter wenden. „Diese vermitteln die Kinder dann weiter an die entsprechende Fachkraft“, so Sattel. „In einer Klasse ergaben sich 2022 aus dem Angebot heraus drei Einzelberatungen für von Gewalt betroffenen Kindern. Sie suchten direkt im Anschluss das Gespräch mit der Fachkraft des Kinderschutzdienstes und es wurden Folgetermine in der Schule vereinbart.“ Das zeige, dass das Programm bei Kindern genau das erreiche, was das Ziel der Präventionsarbeit ist. 

Konkret bedeute das: „Wir nehmen das Miteinander mit den Kindern in den Blick. Es geht um Situationen in der Klasse, auf dem Pausenhof, in der Familie oder der Nachbarschaft, in denen Gewalt ausgeübt wird. Wir sensibilisieren die Kinder für das Thema Gewalt in seinen vielfältigen Formen“, erklärt Sattel.
 

Den Inhalt einer Präventionsstunde beschreibt sie so: „Im ersten Schritt kommen wir mit den Kindern über Kinderrechte ins Gespräch. Wir setzen uns kindgerecht mit der Frage auseinander, was Gewalt ist.“. Mit der Methode des „Gewaltbarometers“ entscheiden die Kinder anhand von Beispielen, ob es sich dabei um Gewalt handelt oder nicht. „Ebenfalls anhand von Beispielen lernen die Kinder, verschiedenen Formen von Gewalt einzuordnen. Dabei sprechen wir über körperliche, sexualisierte und seelische Gewalt“, erklärt Sattel. Speziell über „Häusliche Gewalt“ wird mit einem Buch gearbeitet. „Am Beispiel von dem Jungen aus dem Buch reflektieren wir die Situation von Kindern, die Gewalt miterleben und entwickeln gemeinsam Lösungsideen.“ 
 

An diesem Punkt stellen der Kinderschutzdienst und das Frauenhaus, das ja auch ein Kinderhaus ist, ihr Beratungsangebot dar. „Zum Abschluss bekommen die Kinder eine Helferkarte, die jeder für sich ausfüllt. Die Kinder überlegen sich Personen, bei denen sie in schwierigen Situationen Hilfe suchen würden. Das können, neben dem Kinderschutzdienst und dem Frauenhaus auch Personen aus der Familie oder Freunde sein“, sagt Margrit Sattel. 


Wer sich beraten lassen möchte, kann sich an den Kinderschutzdienst wenden:


Kinderschutzdienst
Caritas-Zentrum Speyer 
Ludwigstraße 13a 
kinderschutzdienst.speyer@caritas-speyer.de
 

Text und Foto: Caritasverband für die Diözese Speyer
Bildtext: Von links nach rechts: Julia Urbansky, Frauenhaus Speyer, Katia Vakalaki Schulsozialarbeit Zeppelin-Grundschule und Margrit Sattel vom Kinderschutzdienst des Caritas-Zentrums Speyer.