Caritasverband für die Diözese Speyer
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Die Geschichte Pirmasens ist von zahlreichen Höhen und Tiefen geprägt. Eine Konstanz gibt es aber sein jetzt 100 Jahren: Die Nächstenliebe, soziale Hilfe und einfach ein offenes Ohr. Zu finden ist all das bei der Caritas.
„Caritas ist nicht Betätigung eines dunklen Gefühls, nicht allein Übung eines warm fühlenden Herzens, Caritas ist Wissenschaft, Caritas ist Kunst“, zitiert Frank Kiehl, Einrichtungsleiter des Pirmasenser Caritas-Zentrum, Lorenz Werthmann, erster Caritaspräsident und Gründer des deutschen Caritasverbandes. Seit 100 Jahren gibt es das Caritas-Zentrum in der Schuhstadt, seit 1924 hilft es vor Ort, schenkt Nächstenliebe. Und das, obwohl die Zeit für die Hilfe-Gebenden nicht immer einfach war. Die dunkle Zeit des dritten Reichs machte der Caritas die Arbeit schwer, dennoch bleib sie da. Und nach dem Zweiten Weltkrieg war es laut Kiehl die Caritas, die in Pirmasens sofort einsatzbereit war, den Menschen in Not geholfen hat.
In den Achtzigern zog die Caritas dann um in die Klosterstraße. Im Nachbarhaus befindet sich noch heute der „Horeb-Teff“, der erfolgreich mit einem großen Stamm von ehrenamtlich engagierten Bürgern der Stadt vom Caritas-Zentrum betreut wird. Mit der Zeit ist das Förderzentrum immer größer geworden, es folgte ein paar Jahre später der Umzug in die Schachenstraße - genauer gesagt in den Rheinberger. Bis heute ist die Caritas dort untergebracht. „Wir bieten Menschen in schwierigen Lebenssituationen Hilfe in vielerlei Hinsicht an. Weiter im Sinne der Menschen, die das erste Caritas-Sekretariat in einer Zeit gegründet haben, in der ein Weltkrieg beendet war, der tiefe Wunden in der Gesellschaft hinterlassen hat“, sagt Kiehl bei der 100.Geburtstag-Feier. Das oberste Ziel: Die caritative Nächstenliebe auch in den nächsten hundert Jahren weiterführen, den Menschen in Not helfen.
„Ich bin dankbar, dass es die Caritas in Pirmasens gibt“, kommentierte Pirmasens Oberbürgermeister Markus Zwick. „Pirmasens hat Höhen und Tiefen erlebt. Und das hat Auswirkungen auf die Menschen.“ In den Siebzigern wurde die Schuhstadt Opfer der Globalisierung, die Schuhindustrie und damit der wichtigste Wirtschaftszweig der Stadt, ist gestorben. Auf einen Schlag waren Tausende arbeitslos, fanden nur schlecht Arbeit, weil es kaum Alternativen gab. Mit dem Wegzug der amerikanischen Streitkräfte in den Neunzigern folgte dann der nächste Schlag. Etwa 20.000 Menschen haben Pirmasens über die Jahre verteilt verlassen. „In Pirmasens ist eine Sache aber besonders: Wir halten zusammen, helfen uns gegenseitig. Und da ist auch die Caritas sehr engagiert“, lobt Zwick.
Auch Dekan Johannes Pioth machte in seiner Ansprache die Bedeutung der Caritas deutlich. „In 100 Jahren gab es hier unzählige Menschen, die Hilfe erfahren haben.“ Das Caritas-Zentrum ist für Pioth nicht nur ein wichtiger Beitrag in Sachen Nächstenhilfe und -liebe, sondern auch eine Unterstützung für die Stadt und den Landkreis. Pioth: „Das Anliegen ist, den Menschen zu unterstützen, ihn aber niemals zu bevormunden und ihn seiner Freiheit zu berauben.“
Ein sehr buntes Geburtstagsgeschenk gibt es von Maler Thomas Gensheimer. In den Fluren des Caritas-Zentrums hat er seine Bilder gehängt, die bunten Farben spiegeln für Einrichtungsleiter Kiehl die Vielfalt und Weltoffenheit der Caritas wieder. Und an der Geburtstagsfeier wurde eine große weiße Leinwand aufgestellt, jeder Gast durfte sich darauf in bunten Farben verewigen. Das Kollektiv-Gemälde wird künftig im Empfang des Caritas-Zentrum hängen - „und zwar für die nächsten 100 Jahre“, kommentiert Kiehl.
1. Mit einfühlsamen Liedern sorgten Selina Miriam Schröer und Achim Baas für tolle musikalische Momente.
2. Seit 100 Jahren hilft die Caritas in Pirmasens, beim Geburtstag wurde auf die nächsten 100 Jahre angestoßen. Von links: Dekan Johannes Pooth, Pirmasens OB Markus Zwick, Barbara Aßmann (Caritas-Vorstand), Einrichtungsleiter Frank Kiehl und Künstler Thomas Gensheimer.
3. Die Bilder von Künstler Thomas Gensheimer schmücken künftig die Flure des Caritas-Zentrums und schenken den bislang kahlen Wänden bunte Farben.
Text und Bild: Paul Helmut Kreiner