Caritasverband für die Diözese Speyer
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22. September 2022

Es drohen Kürzungen der Mittel für die Migrationsberatung  

Aktionstag im Caritas-Zentrum Landau macht aufmerksam auf Situation der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer

 

Der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer droht eine Kürzung der Finanzierung durch den Bund. Während der Bund im Jahr 2022 noch 79,2 Millionen Euro für die Beratung zur Verfügung stellt, soll sie im Jahr 2023 nur noch mit 57,491 Millionen Euro gefördert werden. Darauf machte das Caritas-Zentrum Landau mit einem Aktionstag am 14. September aufmerksam. Die enorme Mittelkürzung würde zu einem drastischen Abbau dringend notwendiger Beratungskapazitäten führen.

Jedes Jahr ruft die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege dazu auf, das Beratungsangebot „Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer“ (MBE) in der Gesellschaft sichtbarer zu machen mit einem bundesweiten Aktions-tag. Diesem Aufruf war das Caritas-Zentrum mit seiner MBE gefolgt und hatte zu einem Gespräch eingeladen. Dr. Maximilian Ingenthron, Bürgermeister der Stadt Landau, Jan Marco Scherer, Leiter des Sozialamts Landau, Sylvia Wosimsky-Lymarev, Regionalkoordinatorin im Bereich Integration des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge waren der Einladung gefolgt. Vom Caritas-Zentrum Landau nahmen Elisabeth Traunmüller, Leiterin des Zentrums, und Anna Scheib, MBE-Beraterin des Zentrums, teil. 

Das Caritas-Zentrum informierte aber nicht nur die Gesprächsrunde über die drohende Mittelkürzung. Es wandte sich zudem an die Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gebhart und Thomas Hitschler. Beide wurden gebeten, sich für eine Verstetigung der MBE-Mittel des Haushaltsjahres 2022 einzusetzen, um den wertvollen Beitrag, den die Beratung zum Gelingen von Integrationsprozessen und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leistet, nicht zu gefährden. Dieser Beitrag ist in der aktuellen, von Kriegen, Krisen und Hungersnöten geprägten Zeit und damit verbundenen verstärkten Flucht- und Migrationsbewegungen, unerlässlich. 

Traunmüller und Scheib beschrieben die Leistungen der MBE und betonten ihre sozialpolitische Relevanz und den Nutzen einer nachhaltigen Netzwerkbildung im kommunalen Raum. Auch wiesen sie auf die Notwendigkeit einer bedarfsgerechten Ausstattung hin. Sylvia Wosimsky-Lymarev informierte über Struktur und Ziele der bundesgeförderten Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer. Im Anschluss folgte ein Einblick von Anna Scheib in die Praxis. Berichtet wurde über die Einzelfallarbeit sowie über die in der MBE sehr wichtige Netzwerkarbeit. Ergänzt wurde der Bericht durch ein Video mit Stimmen von Ratsuchenden, die in der MBE des Caritasverbandes für die Diözese Speyer Unterstützung erfahren haben. Dr. Ingenthron bedankte sich für den Praxisbericht und betonte die gute Zusammenarbeit zwischen dem Caritas-Zentrum und der Stadt Landau. Marco Scherer hob die gute Netzwerkarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Arbeitsbereich Migration und Integration in der Stadt Landau hervor, die entscheidend zur guten Integrationsarbeit in der Stadt beiträgt.


Text und Foto: Anna Scheib für den Caritasverband für die Diözese Speyer / Elisabeth Traunmüller
Bildunterschrift: Bürgermeister Maximilian Ingenthron tauschte sich mit Anna Scheib, Migrationsberaterin für erwachsene Zuwanderer, und Sylvia Wosimsky-Lymarev, Regionalkoordinatorin im Bereich Integration des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge über die Bedeutung der Beratung für die Integration von Geflüchteten aus.