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Awo-Ballett aus Mannheim unterhält die Bewohner des Caritas-Altenzentrums St. Magdalena hervorragend – Buntes Programm sorgt für gute Laune
Einen schönen, abwechslungsreichen Nachmittag hat das AWO-Ballett aus Mannheim den Bewohnerinnen und Bewohnern des Caritas-Altenzentrums St. Magdalena in Bobenheim-Roxheim bereitet. „Wir bekommen hier schon was geboten, jeden Tag ist was los“, sagt Bewohnerin Eugenie Grunert (76). Doch an diesem Tag freut sie sich über ein nicht alltägliches Programm.
Das AWO-Ballett Mannheim ist zu Besuch mit einem bunten Programm von Tänzen über Sketche bis zu einer Western-Show. Von schattigen Plätzen rund um die Terrasse und von der Cafeteria aus haben die Bewohnerinnen und Bewohner einen guten Blick auf die Vorführungen.
Die Damen des Balletts sind mit Anfang 60 bis 87 Jahren auch schon im Seniorenalter, doch ihrer Energie tut das keinen Abbruch. Mit einem flotten Stepptanz der Tänzerinnen im roten Paillettenfrack und Zylinder zu „Puttin´ on the Ritz“ geht es los. Es folgt eine humorvolle Verkaufs-Show. Supermodel Cri-Cri aus Paris führt den neuesten Schrei in der Modewelt vor: ein faszinierend vielseitiges Kleidungsstück, in cremigem Weiß mit peppiger Rippstruktur. Es lässt sich als nordische Haube mit zwei Zipfeln oder für festliche Anlässe als extravaganter Turban tragen. Outdoor-Fans schützt es als Sturmhaube vor den Unbilden des Wetters. Als Schultertuch, schicker Schal oder das Tüpfelchen auf dem i zum kleinen Schwarzen ist es ebenso einsetzbar, wie als Lätzchen oder Kellner-Schürze inklusive Trinkgeldeingriff. Sollte es mal kühler werden, ist es als Bolero-Jäckchen oder sogar als Hose tragbar. Böse Zungen würden dieses unverzichtbare Modeteil vielleicht als lange Herren-Unterhose bezeichnen.
Weltweite Berühmtheit hat das AWO-Ballett tatsächlich mit dem nächsten Stück erlangt: dem Tanz „Fiesta Mexicana“ in mexikanischen Kostümen samt Sombrero. „Selbst mein Sohn in Australien und Freunde in den USA haben es mitbekommen“, betont Erika Schmaltz, die Leiterin des Balletts. Denn 2024 hat der Kulturchef der Bundesgartenschau in Mannheim den Auftritt des Balletts in dieser Verkleidung untersagt, da er die Hüte als kulturelle Aneignung eingestuft hat. Das schlug damals Wellen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des CAZ St. Magdalena finden die Kostüme dagegen wirklich prima.
Viel Spaß haben die Zuschauer dann bei der Playback-Show. „Die Texte kenne ich heute noch auswendig“, versichert Eugenie Grunert. Wenn Erika Schmaltz, verkleidet als Trude Herr, nachdrücklich versichert, dass sie keine Schokolade, sondern lieber einen Mann möchte, oder die Lola keinen Spaß bei ihrem Pianola versteht, kommen Erinnerungen an die guten alten Zeiten bei den Zuschauern auf. Wenn Nina Hagen moniert, dass ihr Micha den Farbfilm vergessen hat, dann erinnert sich Eugenie Grunert auch an dieses Lied. „Das hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel als Abschiedslied gewünscht“, erzählt sie.
Das Wetter meint es gut an diesem Nachmittag, die Getränkepause ist daher hochwillkommen. Danach nimmt das Programm mit einer Western Show noch einmal richtig Fahrt auf. Line Dance, Volkstänze, Cowboy-Romantik – da ist von allem etwas dabei. Sogar die Cartwright Familie aus Bonanza reitet zur Filmmusik der Serie auf Steckenpferden ein. Einige der Zuschauer, die mit ihren Strohhüten gut zur Vorführung passen, wippen mit, dirigieren mit den Händen leicht mit. Als dann noch vier Tänzerinnen in rotem Rüschenkleid einen Cancan aufs Terrassen-Parkett legen, gibt es Rufe nach einer Zugabe.
Jana Rößler, Gruppenleiterin Soziale Betreuung, die den Auftritt des AWO-Balletts organisiert hat, freut sich, dass die Bewohner Spaß an dieser Vorführung haben. „Einen bestimmten Anlass gibt es gar nicht, wir möchten den Bewohnern einfach einen schönen Nachmittag machen“, sagt sie. Das sei auch das Ziel des AWO-Balletts, versichert Erika Schmaltz. „Wir sind selbst im Seniorenalter und treten für Senioren auf“, sagt sie. Schmaltz ist ursprünglich Trainerin für Tanzgruppen in Karnevalvereinen. „Ich habe alle möglichen Gruppen trainiert, aber nie waren da Senioren dabei“, sagt sie. Als die AWO 1980 dann auf die Idee kam, ein Seniorenballett zu gründen, war sie sofort bereit. Seit 45 Jahren ist sie nun dabei. Einige ihrer Tänzerinnen sind auch schon seit vielen Jahren in der Gruppe. Nicht nur Bewohnerin Eugenie Grunert würde sich freuen, wenn das AWO-Ballett einmal wieder zu einer Aufführung kommt.
Text und Fotos: Dr. Christine Kraus für den Caritasverband für die Diözese Speyer