Caritasverband für die Diözese Speyer
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Zwölf Seniorinnen und Senioren können ab Anfang Oktober von Montag bis Freitag von 8.30 bis 15.30 Uhr in den großzügigen Räumen in der Petronia-Steiner-Straße in Speyer einen schönen Tag mit anderen Menschen verbringen, während ihre Angehörigen ein bisschen mehr Zeit für sich haben. Bei einem Tag der offenen Tür am 6. September konnten sich Interessenten vor Ort umsehen. „Wir sind so froh, dass es dieses Angebot jetzt gibt“, sagt eine Frau aus Römerberg, die diese Gelegenheit nutzte und ihre 97-jährige Mutter angemeldet hat. Sie wolle die betagte Dame tagsüber nicht mehr lange allein lassen und freue sich, dass sie durch die Tagespflege nun etwas entlastet wird.
„Seit Ende der Corona-Pandemie werden Tagesbetreuungsplätze für Senioren verstärkt nachgefragt“, weiß Timo Kittler, Geschäftsbereichsleiter für die Altenhilfe beim Diözesan-Caritasverband. Doch gerade in Speyer sind die Plätze äußerst dünn gesät. „Da gibt es im Moment nur die Tagepflege, die ans Caritas Altenzentrum St. Martha angegliedert ist mit zehn Betreuungsplätzen“, so Kittler.
In dieser Form betreibt der Caritas-Verband in eigenen Räumlichkeiten noch weitere Tagespflegeeinrichtungen in Limburgerhof, Neustadt, Ludwigshafen und St. Ingbert, die an die entsprechenden Altenzentrum angegliedert sind. In den Altenzentren in Deidesheim und Bobenheim-Roxheim können Tagesgäste am Alltag der Bewohner teilnehmen.
Mit der neuen Tagespflege in Speyer schlägt der Caritasverband einen neuen Weg ein: sie ist die erste solitäre Betreuungseinrichtung. Sie entsteht im neuen Quartier „Wohnen am Priesterseminar“, das größte Projekt in der 75-jährigen Firmengeschichte des Gemeinnützigen Siedlungswerkes Speyer (GSW). 200 barrierefreie Wohneinheiten für rund 600 Menschen wurden in dem an das Priesterseminar angrenzende Gelände geschaffen. Eines der Gebäude, ist das Haus, in dem der Caritas-Verband seit Mai 2023 begonnen hat, verschiedene innovative Projekte umzusetzen.
Im Obergeschoß gibt es eine Wohn- und Pflegegemeinschaft. Zwölf Menschen mit Pflegegrad können dort selbstbestimmt ein Zimmern mit eigenem Bad in einer Wohngemeinschaft leben und werden von Präsenzkräften vom ambulanten Pflegdienst der Caritas (CDM) betreut. Weitere Leistungen können die Bewohner individuell zukaufen. Hilfe bekommen sie nicht nur von professionellen Dienstleistern, sondern auch von den Bewohnern des benachbarten „Sozial engagierten Jungen Wohnens“. Hier können fünf junge Erwachsene in Ein-Zimmer-Apartments wohnen. Sie zahlen nur die Hälfte der Miete, engagieren sich dafür aber sozial. Sie übernehmen zum Beispiel kleine Erledigungen für die Senioren der Wohngemeinschaft, helfen bei Reinigungsarbeiten, gehen Einkaufen oder begleiten die Senioren zu Arztbesuchen.
Im rund 400 Quadratmeter großem Erdgeschoss des Gebäudes, in dem nun die Tagespflege eingerichtet wurde, sollte ursprünglich der soziale Mittelpunkt des Quartiers sein. Der teilbare Raum war für Veranstaltungen und Treffen vorgesehen. Das sei aber nicht angenommen worden, erklärt Kittler, weil die Stadt Speyer in unmittelbarer Nähe ein Konkurrenzangebot geschaffen habe. Außerdem waren zwei Zimmer für Kurzzeitpflege angedacht. Das sind nun die Ruheräume für den Mittagsschlaf der Besucher der Tagespflege. Diese haben dadurch den Vorteil, dass sie nicht nur in bequemen Liegesesseln ruhen, sondern auch ein Nickerchen in einem richtigen Bett machen können. Herzstück der Tagespflege ist der große Raum mit einer modernen Küche. Hier finden die Beschäftigungsrunden für die Gäste statt, von Gedächtnistraining über Gymnastik zu geselligen Spiele-Runden. Anbieter von außerhalb haben schon Interesse bekundet, Programm für die Tagespflegegäste zu machen. „Weitere Interessenten können sich gerne bei uns melden“, sagt Kittler. Durch mobile Wände kann der Raum schnell unterteilt werden, so dass auch Angebote in kleineren Gruppen stattfinden können. In der Küche wird Frühstück und Nachmittagskaffee zubereitet, das Mittagessen wird von einem Caterer geliefert. Den Transport der Gäste vom Wohnort bis in die Tagespflege und zurück übernehmen die Malteser. Bewerben können sich Menschen mit Pflegegrad 2 bis 5. Sie können sich wahlweise für einen oder mehrere Wochentage anmelden. „Menschen mit Hinlauftendenz und Personen, die sich oder andere gefährden, können wir leider nicht betreuen“, sagt Kittler.
Leiterin der Tagespflege ist Monika Watzke. Kontakt: info@cdm-speyer.de, Tel.: 06324-969950. Adresse: Petronia-Stein-Straße 3, 67346 Speyer.
Bild und Text: Christine Kraus