Caritasverband für die Diözese Speyer
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24. September 2022

Das Glücksrad steht hoch im Kurs  

Aktion des Caritas-Zentrums Kaiserslautern im Rahmen der Woche der Caritas – Stand auf dem Markt der BegegnungNoch bevor der Schillerplatz in Kaiserslautern in Sichtweite ist, lässt sich erahnen, dass dort etwas im Gange ist. Nach corona-bedingter Zwangspause findet wieder die Interkulturelle Woche statt und lockt am letzten September-Samstag zum Markt der Begegnung. Stand reiht sich an Stand, ein bunter Reigen mit unterschiedlichen Botschaften, aber einem gemeinsamen Ziel: Internationalität nicht nur zu denken, sondern zu leben. 

Wie immer ist zu diesem Anlass auch das Caritas-Zentrum Kaiserslautern vertreten. In diesem Jahr aus einem weiteren besonderen Grund – es ist die „Woche der Caritas“, in der zwei Jubiläen gefeiert werden können: 125 Jahre Caritas Deutschland und 102 Jahre Caritasverband für die Diözese Speyer.   
„Deshalb haben wir uns etwas Besonderes einfallen lassen“, sagt Corinna Hauck, Mitarbeiterin in der Gemeindecaritas des Caritas-Zentrums. „Wir haben an unserem Stand ein Glücksrad. Das ist eine beliebte Sache und hilft, mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Schade nur, dass der Caritas-Tourbus, der während der Woche der Caritas zu den einzelnen Aktionen kommt, nicht da sein kann. Es war leider kein Stellplatz mehr frei.“ 
Dafür steht das Glücksrad hoch im Kurs, vor allem bei den Kindern. Schließlich gibt es etwas zu gewinnen. Elias ist einer der ersten, der dem Rad einen kräftigen Schubs gibt und es nicht aus den Augen lässt. Wo rastet es ein? Was springt dabei heraus? Die Scheibe kommt auf dem roten Punkt zu stehen. „Jetzt kannst du wählen zwischen einem Schlüsselanhänger und einem Kugelschreiber“, sagt Sabine Nicola, die mit ihrer Kollegin Irina Blum den Stand betreut. Beide sind für die Integrationskurse im Mehrgenerationenhaus des Caritas-Zentrums zuständig. Elias entscheidet sich für den Schlüsselanhänger. Dann geht es Schlag auf Schlag. Das Glücksrad dreht sich unermüdlich, ein Gewinn nach dem anderen wechselt den Besitzer: Stofftaschen, Traubenzucker, Lollis, Bleistifte, Armbänder und Tassen - alle mit dem Caritas-Logo versteht sich. Nicht zu vergessen die Luftballons, die den beiden Caritas-Mitarbeiterinnen viel Puste abverlangen. 
Zwischendrin wird es laut. Auf der Bühne geben Trommler ihr Bestes. Die Menge wippt im Takt. Nur ein kleines Mädchen hält sich die Ohren zu. Die Darbietung ist ihr eindeutig zu laut. Nachdem auch eine Tanzgruppe ihr Können unter Beweis gestellt hat, kommt der Oberbürgermeister zu Wort. Menschen von insgesamt 156 Nationalitäten leben in Kaiserslautern lässt er wissen – und keinen Zweifel daran, dass sie eine Bereicherung für die Stadt sind. Dementsprechend unterschiedlich sind die Sprachfetzen, die durch die Luft schwirren. Italienisch, Russisch, Portugiesisch, Ukrainisch, Englisch mischen sich mit Pfälzisch. Sogar eine Reisegruppe aus Dänemark ist da. Sie hat auf dem Weg nach Frankreich einen Stopp eingelegt und ist begeistert von dem bunten Treiben. 
Am Caritas-Stand zieht die Stellwand den Blick vieler Passanten auf sich. Auf ihr stehen die Schlagworte der diesjährigen Caritas-Kampagne mit dem Motto „Das machen wir gemeinsam“: Gerechtigkeit, Respekt, Solidarität, Nächstenliebe. Alle-samt Werte, auf denen das Handeln der Caritas basiert. Dazu gibt es zwei Rubriken mit dem Titel #Lieblingszukunft. „Wer möchte, kann hier eintragen, was ihm für die Zukunft am wichtigsten ist“, erklärt Irina Blum. „Ganz klar, für mich ist das Frieden“, sagt eine Frau und notiert das Wort, obwohl es schon aufgelistet ist. „Das ist bisher der Wunsch der meisten Passanten“, weiß Sabine Nicola. „Aber auch Zusammenhalt, Gerechtigkeit und Respekt liegen den Menschen am Herzen.“
Zwischendurch überreichen die beiden Frauen Flyer des Caritas-Zentrums, um dessen Angebote bekannt zu machen. „Wer nähere Informationen möchte, bekommt sie natürlich auch.“ 
Nur wenige Meter ist der Stand der Europäischen Kommission. „Am 26. September ist der Europäische Tag der Sprachen, der 2001 ins Leben gerufen wurde. Da passt es gut, dass wir heute hier sein können“, sagt Judith Schilling, von der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn. Dass die Kommission hier vertreten ist, freut auch Ulrike Ebert-Wenski von der Suchtberatung des Caritas-Zentrums und Mentorin für gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Mit ihrer Arbeit setzt sie sich ja auch dafür ein, dass Grenzen in den Köpfen der Menschen abgebaut werden. Das verbindet uns, denn auch die Caritas möchte, dass sich die Menschen ganz gleich welcher Herkunft mit Respekt begegnen.“ 

 

Text und Fotos: Friederike Jung für den Caritasverband für die Diözese Speyer
Bildunterschriften:
Eine Passantin trägt ihren Friedenswunsch in der Rubrik #Lieblingszukunft ein.
Sabine Nicola (links) und Irinia Blum beim Luftballonaufblasen