Caritasverband für die Diözese Speyer
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24. Dezember 2024

“Mehr als nur ein warmes Mittagessen“  

Weihnachts-Mittagessen von Caritas-Zentrum und Pfarrei für mehr als 100 Gäste
 

Es sind mehr als hundert bedürftige Menschen, die in den Wintermonaten montags ins Prälat-Walzer-Haus kommen, um dort zu Mittag zu essen. Sie bekommen nicht nur ein warmes Essen, sondern erleben auch Gemeinschaft und Gespräche. Bis-lang wurde das Winterhilfe-Mittagessen vom Bistum Speyer finanziert durch zusätzliche Einnahmen. Jetzt wurde der letzte Scheck überbracht. Damit das Angebot weiter bestehen kann, sind Spenden hilfreich. 
 

23. Dezember, kurz vor 13 Uhr: Vor den noch verschlossenen Toren des Prälat-Walzer-Hauses in der Wredestraße warten schon viele Menschen. Sie freuen sich auf ein warmes Weihnachts-Mittagessen an diesem kalten Dezembertag. Von Anfang November 2024 bis Ende März 2025 laden rund 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zum diesem Essen ein. Es sind immer zwischen 100 und 120 Menschen, die jeweils zum Mittagessen kommen. Das Angebot gibt es seit drei Jahren. Insgesamt haben bis zu diesem Weihnachtsessen die Helfer 50mal den Kochlöffel geschwungen. Realisiert wurde es vom Caritas-Zentrum Ludwigshafen in Zusammenarbeit mit der Pfarrei Heiliger Petrus und Paulus. Für diesen Tag kochten die Ehrenamtlichen Cordon bleu mit Rahmkartoffeln, dazu gab es einen Salat und Mousse au Chocolat zum Nachtisch. Und es gab für alle Gäste auch noch eine Weihnachtstüte zum Mitnehmen mit einem Weihnachtsbrief und Lebkuchen. 
 

Finanzierbar geworden ist das Angebot durch besondere Umstände: Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges hat die Bundesregierung eine Energiepreispauschale an die Bürgerinnen und Bürger ausgezahlt, auch an die einkommenssteuerpflichtigen Erwerbstätigen. Die mussten den Betrag versteuern. Da die Kirchensteuer prozentual an die Einkommenssteuer gekoppelt ist, entstanden dem Bistum somit unerwartet Mehreinnahmen. Diese hat das Bistum Speyer zur Unterstützung für Bedürftige eingesetzt. 
 

Am Tag vor Heilig Abend kamen der für die Bistumsfinanzen zuständige Domkapitular Peter Schappert zusammen mit Caritasdirektorin Barbara Aßmann ins Prälat-Walser-Haus und brachten einen Scheck über eintausend Euro mit. Den Scheck nahm Pfarrer Alban Meißner entgegen, der die Pfarrei Heiliger Petrus und Paulus leitet. Domkapitular Schappert und die Caritasdirektorin lobten die Idee des Projekts und die Zusammenarbeit von Pfarrei und Caritas. „Das ist ein ganz besonderes Angebot, denn es bietet Menschen, die Unterstützung brauchen, nicht nur ein warmes Essen, sondern eine besondere gemeinschaftliche Atmosphäre, in der diese Menschen wahrgenommen und wertgeschätzt werden“, sagte Barbara Aßmann. Zusammen mit Domkapitular Schappert dankte die Caritasdirektorin den vielen ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern, die dieses Angebot möglich machen.
 

Die Freiwilligen nehmen gemeinsam mit den Besuchern die Mahlzeit ein, bieten Gespräche und ein offenes Ohr an. Berater und Beraterinnen des Caritas-Zentrums sind auch dabei. „So lernen Menschen, die vielleicht Beratung brauchen, unsere Mitarbeitenden in zwangloser Atmosphäre kennen. Es ist leichter, eine Beratung aufzusuchen, wenn man die Menschen schon kennt, die sie anbieten“, sagte Claudia Möller-Mahnke, die Referentin für Gemeindecaritas des Ludwigshafener Caritas-Zentrums. Der Bedarf an Unterstützung sei groß, so die Gemeindereferentin. Anhaltende Inflation, steigende Kosten für Energie, Wohnung und Lebensmittel seien zu spüren und trieben Menschen in Armut. 
 

Etwas Besonderes ist die Art und Weise, in der das Mittagessen angeboten wird: In großen Zimmern des Erdgeschosses und in einem großen Saal des ersten Stockwerks sind Tische gedeckt, wie in einem Restaurant. Die Menschen, die zu Mittag essen wollen, setzen sich an die Tische und werden bedient, die Speisen werden aufgetragen – eben ganz wie in einem Lokal. Unter den Ehrenamtlichen, die dabei helfen, sind auch Menschen, die selbst bedürftig sind. Für sie ist es eine Möglichkeit, in diesem Rahmen eigene Kompetenzen zu stärken und Anerkennung zu erleben. Auch die Menschen, die hier bedient werden, erfahren dadurch Wertschätzung – eine positive Erfahrung, gerade in schwierigen Lebensumständen: „Man bekommt ein Stück Würde zurück, wenn man sich an den gedeckten Tisch setzen kann“, sagt eine Frau Anfang 40. Ihr Nachbar Ende 60 ergänzt: „Das Essen ist gut. Aber noch wichtiger sind die Gespräche und die Gesellschaft.“
 

Die Finanzierung des Angebots ist noch bis zum Frühjahr gesichert. Dann sind die zusätzlichen Mittel des Bistums aufgebraucht. Um das Projekt weiter führen zu können, sind Spenden willkommen. Wer das Winterhilfe-Mittagessen unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende unter dem Stichwort „Winterhilfe-Mittagessen“ auf das Konto der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus tun.
 

Kontonummer: IBAN DE90 5455 0010 0193 1898 91 
 

Text und Fotos: Gereon Hoffman


Bildunterschrift: 

Scheck-Übergabe, von links:
Diakon Hubert Münchmeyer, Gemeindereferentin Simone Hartner, Domkapitular Peter Schappert, Caritasdirektorin Barbara Aßmann, Pfarrer Alban Meißner, Referentin für Gemeindecaritas Claudia Möller-Mahnke, Mitarbeiterin Steffi Sommer und Mitarbeiter Siegfried Tritsch.
 

Großes Gruppenbild:
Die Ehrenamtlichen im Prälat Walzer Haus zusammen mit der Band "Die Losgelösten", eine Band aus dem Caritas-Förderzentrum St. Johannes & St. Michael, die später noch Musik machte.