Caritasverband für die Diözese Speyer
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01. Juli 2025

Dekanatskonferenz der Caritas-Ehrenamtlichen in Ludwigshafen

 

Sich treffen, austauschen und informieren – dazu hatte das Caritas-Zentrum Ludwigshafen seine ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie Aktive aus den Pfarreien, der kfd und anderen Verbänden zur Dekanatskonferenz in die Pfarrei St. Josef in Friesenheim eingeladen. 15 Ehrenamtliche folgten der Einladung am Donnerstagabend, 26. Juni, und nutzten die Gelegenheit, den Abend gemeinsam zu verbringen.

 

Im Mittelpunkt stand die diesjährige Kampagne des Deutschen Caritasverbandes unter dem Motto: „Da kann ja jeder kommen – Caritas öffnet Türen.“ Die Dekanatskonferenz findet ein- bis zweimal jährlich statt. „Sich austauschen, ins Gespräch kommen – das ist ganz wichtig“, betonte die Mitarbeiterin für Gemeindecaritas und Engagementförderung im Caritas-Zentrum Ludwigshafen, Claudia Möller-Mahnke. Sie lud die Gäste ein, den Abend aktiv zu nutzen. Zwischen den Programmpunkten blieb ausreichend Zeit für Gespräche.

 

Möller-Mahnke erläuterte die Bedeutung der Kampagne: „‚Da kann ja jeder kommen‘ ist im allgemeinen Sprachgebrauch negativ gemeint, aber wir verstehen es wörtlich – denn die Caritas öffnet Türen.“ Diese Offenheit gelte für alle Menschen, unabhängig von Herkunft, Religion oder Lebenssituation – besonders für jene in Krisen am Rand der Gesellschaft, wie etwa die Bewohner des Caritas-Förderzentrums St. Martin, das an diesem Abend näher vorgestellt wurde. „Und ganz wichtig: Jeder Mensch kann in Not geraten – bei uns wird jeder aufgefangen, wir setzen uns für ihn ein“, betonte Möller-Mahnke. Sie hob hervor, wie wichtig gesellschaftliche Solidarität sei.

 

Anschließend regte sie den Austausch unter den Ehrenamtlichen an: „Wie können wir vor Ort Türöffner sein? Was müssen wir tun, damit Türen nicht verschlossen bleiben?“ Es folgten tiefgehende Fragen wie: „Welche Türen erlebe ich im Ehrenamt? Zu welchen Türen habe ich Zugang? Wer kann für mich Türöffner sein?“ Auch der kritische Gedanke „Gibt es Türen, die ich für andere verschließe?“ wurde zur Diskussion gestellt.

 

Vor der Austauschrunde stellte Stefanie Horn-Wolniewicz, Referentin für Gemeindecaritas beim Caritasverband für die Diözese Speyer, das Konzept der Sozialraumorientierung vor. Ziel sei es, menschen- und sozialgerechte Bedingungen in den Lebenswelten der Menschen zu schaffen. Dabei gehe es darum, vorhandene Ressourcen im Umfeld zu erkennen und zu aktivieren: „Wir sind aufgerufen, aus der Kirche herauszugehen.“

 

In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmenden mit den Fragen: „Welche Ressourcen habe ich?“ und „Wie kann ich Türen öffnen?“ Der Garten des Pfarrhauses bot Raum für Gespräche und Stärkung. Die Ehrenamtlichen diskutierten angeregt über Ressourcen in ihrem Umfeld – vom Pfarrer über den Ortsvorsteher bis hin zu Stadtbücherei und Veranstaltungen.

 

Besonders hervorgehoben wurde die persönliche Anteilnahme als Ressource: „Sich selbst und seine Ideen einbringen“ und vor allem „mein Herz öffnen“, schrieb Teilnehmerin Maria Kries aus der Pfarrei Hl. Franziskus in Oggersheim. Für sie ist das Engagement Ausdruck gelebter Nächstenliebe.

 

Zum Abschluss stellten die Gruppen ihre Ergebnisse vor. „Wir können aus dem Vollen schöpfen, was die Ideen angeht“, zog Claudia Möller-Mahnke eine positive Bilanz. Ein Praxisbeispiel rundete die Konferenz ab: Rainer Fabian, ehrenamtlich aktiv und Vorsitzender des Fördervereins St. Martin, stellte das Engagement für das Caritas-Förderzentrum vor. Der Verein fördert mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden das Haus, in dem obdachlose Männer leben. Der Verein selbst ist seit seiner Gründung vor 20 Jahren auf mittlerweile 110 Mitglieder angewachsen. Sein Ziel ist es, die Einrichtung bei der Umsetzung ihrer Bemühungen zum Wohle der Betroffenen zu helfen. Einige Beispiele wie eine Kochgruppe wurden vorgestellt, die von Peter Wilke, dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, ins Leben gerufen wurde. Zum Abschluss bedankte sich Claudia Möller-Mahnke herzlich bei allen Teilnehmenden und gab ihnen einen Impuls mit auf den Weg: „Das Öffnen verschlossener Türen ermöglicht neue Begegnungen.“

 

Text und Bild: Mechthild Möbus-Strey

Austausch und Diskussion: In kleinen Gruppen sprachen die Teilnehmer der Dekanatkonferenz über Fragen „Wie kann ich Türen öffnen?“
Aufmerksame Zuhörer: Die ehrenamtlichen Besucher bekamen bei der Dekanatskonferenz sehr viele Impulse für ihr Engagement.
Claudia Möller-Mahnke (links) stellte bei der Dekanatkonferez die aktuelle Caritas-Kampagene,vor, während Stefanie Horn-Wolniewicz (dritte von rechts) das Konzept der Sozialraumorientierung erläuterte.
„Caritas öffnet Türen“ lautet das aktuelle Motto der diesjährigen Kampagne des Deutschen Caritasverbandes.