Caritasverband für die Diözese Speyer
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Sozialkaufhäuser der Caritas verzeichnen eine krisenbedingt höhere Nachfrage und benötigen dringend Sachspenden
“So eine Situation hatten wir noch nie. Die Kunden werden immer mehr, und unsere Regale immer leerer.“ Das sagt Peter Lehmann, der Verantwortliche des Caritasverbandes für die Diözese Speyer für die drei Sozialkaufhäuser des Verbandes. „Wir benötigen dringend Spenden, und zwar von allem. Kleidung, Möbel, Haushaltswaren. Und ehrenamtliche Helfer, die Möbel auf- und abbauen können, wären uns auch sehr willkommen.“
Nach der Einschätzung von Peter Lehmann kommen derzeit viele Ursachen zusammen, die für den Rückgang an Spenden und für die weiter steigende Nachfrage verantwortlich sind: „Während der Corona-Lockdowns haben viele Menschen die Gelegenheit zuhause genutzt, auszusortieren und sich von Sachen zu trennen. Da haben wir viel bekommen, und auch unsere Caritas-Sammelcontainer überall in der Diözese waren ständig voll und mussten häufiger geleert werden. Jetzt haben die Leute wohl einfach vorerst weniger abzugeben.“ Hinzu komme, dass viele Menschen auch Anfang März, als der Krieg in der Ukraine begonnen hatte und viele Geflüchtete in der Region ankamen, auch sehr viele Sachspenden an Hilfsorganisationen und Privatleute abgegeben hätten.
„Es kommen auch auf der Nachfragenseite mehrere Dinge zusammen. Das sehr sommerliche Wetter sorgt dafür, dass die Nachfrage nach Sommerkleidung ungebrochen ist. Aus den letzten Jahren wissen wir, dass zur Jahresmitte hin die Kunden mit Sommerkleidung eigentlich schon gut versorgt waren.“ Aber jetzt käme noch hinzu, dass der Kundenkreis sich stetig vergrößere: „Bevor unsere Kaufhäuser morgens öffnen, stehen die Kunden schon Schlange, jeden Tag an jedem Standort.“ Die aktuelle Weltlage, die Inflation, die Verteuerung der Produkte für den täglichen Bedarf, die drohende Verdreifachung der Energiekosten – all das seien Faktoren, die die Zahl der Kunden der Sozialkaufhäuser stetig vergrößere. „Wir wollen die Nachfrage wirklich gerne bedienen“, sagt Lehmann. „Aber dafür brauchen wir Spenden. Wir brauchen Kleinmöbel, Betten, Kommoden und ähnliches“, sagt er. „Außerdem gut erhaltene Bettwäsche und Handtücher, Haushaltswaren wie Tassen, Teller, Gläser und Aufbewahrungsdosen. Sommer- und Winterkleidung für Damen, Herren und Kinder, Sommer- und Winterschuhe und Taschen.“
Ein weiteres Problem der drei Warenkorb-Sozialkaufhäuser ist der Mangel an ehrenamtlichen Helfern. „Einige unserer Helfer sind nach der corona-bedingten Schließzeit nicht wieder gekommen. Aber wir haben in den vergangenen Jahren sowieso schon einen Mangel an ehrenamtlicher Unterstützung gehabt.“ Die Ehrenamtler helfen beim Sichten und Sortieren der Spenden, beim Einräumen in den Markt und beim Aufräumen. „In der Vergangenheit hatten wir auch immer wieder mal ein paar kräftige Männer, die dann Möbel bei den Spendern zuhause abholen, abbauen und im Markt wieder aufbauen konnten. Die haben wie leider gar nicht mehr, so dass wir diesen Service den Spendern nicht mehr anbieten können.“ Die Spender müssten also auch Möbelspenden selbst vorbeibringen – und das auch nur zu den Öffnungszeiten der Kaufhäuser. „Was uns leider gar nichts bringt und nur zusätzliche Arbeit macht, ist, wenn die Leute Sachen außerhalb der Öffnungszeiten vor die Tür stellen. Die Sachen werden dann durchwühlt, herumgeworfen, kaputt gemacht, und wir müssen sie dann aufräumen und entsorgen.“
Der Caritas-Mitarbeiter und Marktverantwortliche Peter Lehmann würde sich freuen, wenn die Bevölkerung - auch im Sinne der Solidarität mit denen, die sich ihren Alltagsbedarf nicht in regulären Geschäften kaufen können - in den kommenden Wochen nochmals Sachspenden in den Caritas-Sozialkaufhäusern abgeben würde.
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Text und Foto: Caritasverband für die Diözese Speyer / Adobe Stock Brian Jackson