Caritasverband für die Diözese Speyer
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Das Sommerfest des Caritas-Altenzentrums St. Martha in Speyer stand in diesem Jahr ganz im Zeichen eines Jubiläums: vor 40 Jahren wurde der erste Gebäudeteil an dem Standort hinter der Josefskirche eingeweiht. Grund genug, ein schönes Fest zu feiern und ein bisschen zurückzublicken.
Unter den schattenspendenden Bäumen und Pavillons im Garten ließ es sich trotz heißer Sonne gut aushalten. Das Küchenteam rund um Peter Minke hat für die Bewohnerinnen und Bewohner ein Grillmenü mit Spießbraten, Würstchen, mediterranem Grillgemüse und Salaten zubereitet. Dazu gab es gekühlte selbst gemacht Limonade oder ein zünftiges Bier. Alleinunterhalter Andreas Maier spielte Schlager und Gassenhauer aus den 50er und 60er Jahren. Alles also, was man für ein gelungenes Fest braucht. Die Atmosphäre im Garten der Generationen mit den Türmen der Josefskirche im Hintergrund ist ohnehin nicht zu überbieten, egal ob gerade ein Sommerfest gefeiert wird, ein Konzert oder ein Weihnachtsmarkt stattfindet oder die Bewohner einfach nur ein bisschen im Grünen sitzen.
Das war allerdings nicht immer so, wie die Bilder am Stellwänden unter dem Blätterdach des Pavillons im Garten zeigen. Dort hatten Jenny Dossinger vom Sozialdienst und Stefanie Wolff, Leiterin der Sozialen Betreuung, Zeitungsartikel und alte Fotos aufgehängt, die sie im Archiv in alten Ausgaben der Kirchenzeitung der Pilger gefunden haben. Ein wahrer Schatz an Fotos vom Rohbau des heutigen Caritas-Altenzentrums St. Martha und dem frisch angelegten Garten, damals noch mit viel freier Fläche und kleinen Pflänzchen. Die Artikel zur Geschichte des Marthaheims, die ja noch viel weiter als 40 Jahre zurück geht, hat Werner Hill geschrieben, der heute selbst im Altenzentrum wohnt.
„In vier Jahren feiert das Marthaheim 100-jähriges Bestehen“, erklärt Einrichtungsleiterin Gudrun Wolter den Bewohnerinnen und Bewohnern. Freilich nicht an dem Ort, an dem gerade gefeiert wird. Am Ostersonntag 1928 wurde das Marthaheim als eines der ersten Altenheime in Speyer am St. Guido Stiftsplatz eingeweiht und unter den Schutz der Heiligen Martha gestellt. Gebaut wurde es auf Initiative des damaligen Bischofs Ludwig Sebastian vom Diözesan Caritasverband. „Es sollte erwerbstätigen Frauen und Mädchen aber auch alleinstehenden Witwen, die ihre alten Tage in treuer Obhut sorgender Schwestern zubringen wollen, ein Heim schaffen“, so stand es 1928 im Pilger. Und dieses Heim bot das Marthaheim in seinen 60 Zimmern und dem Garten mit Hühnern und Schweinen über viele Jahrzehnte. 1977 fiel die Entscheidung für einen Neubau. Das Gelände hinter der Josefskirche war damals ein echter Glücksfall. Der damalige Kultusminister Dr. Eduard Orth hatte es an die Diözese gestiftet. Der Bau des „neuen Marthaheims“ kostete 16 Millionen Euro. Am 19. Oktober 1981 fand der erste Spatenstich statt. Schon bei der Einweihung am 28. November 1984 war das Haus mit damals 78 Pflege- und 22 Altenheim-Plätzen voll belegt. 2008 wurde das Altenzentrum mit einem Neubau erweitert, in dem eine Tagespflegeeinrichtung, ein Kindergarten und weitere 28 Pflegeplätze untergebracht sind. Auch wenn der Altbau des Altenzentrums nun etwas in die Jahre gekommen ist, marode ist er nicht. In den letzten Jahren wurde viel in Brandschutz und Reparaturen investiert.
Der schöne „Garten der Generationen“ wurde vor 20 Jahren angelegt. Auf den alten Bildern von 2004 sieht man vor allem Sandsteine. „Er hat sich längst zu einer blühenden Oase entwickelt“, sagt Gudrun Wolter. Gedacht war der kleine Park er als Begegnungsort für Alt und Jung. Diese Begegnungen finden täglich statt, denn die Kinder der Kitagruppe St. Joseph kommen zum Mittagessen ins Altenzentrum. Auch für das Sommerfest haben sie Lieder und Tanzvorführungen vorbereitet, über die sich die Bewohnerinnen und Bewohner sehr gefreut haben.
Gudrun Wolter ist zuversichtlich, dass noch viele Feste im Garten gefeiert werden und das Altenzentrum noch vielen Bewohnern ein Zuhause wird. Schon damals in den 1920er Jahren waren die Zeiten nicht einfach und auch jetzt werde es weitergehen.
Text und Fotos: Christine Kraus