Caritasverband für die Diözese Speyer
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10. Oktober 2022

Eine starke Stimme für Kinder und Jugendliche – Gründungsversammlung in Bingen 

 
Caritasverbände gründen Arbeitsgemeinschaft für politisches Lobbying in der Kinder- und Jugendhilfe 

Aktuelle Krisen für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gibt es derzeit genug: Fachkräftemangel, steigende Energiekosten in den stationären Einrichtungen, steigende Flüchtlingszahlen und somit wieder mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Um für die betroffenen Kinder- und Jugendlichen und deren Einrichtungen nachhaltiges politische Lobbying zu betreiben, wurde gestern in Bingen die Caritas Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendhilfe in Rheinland-Pfalz – kurz CLAG KJ - gegründet. 
 
Ziel der CLAG KJ ist die diözesanübergreifende politische Vertretung der katholischen Einrichtungen gemeinsam mit den Diözesan-Caritasverbände Mainz, Speyer, Limburg, Köln und Trier. Seit Juli 2022 gibt es bereits eine Landesarbeitsgemeinschaft im Saarland mit den Caritasverbänden Trier und Speyer. „Die Vorbereitung der Gründung in Rheinland-Pfalz war ein längerer Prozess, da intensiv miteinander gerungen wurde um gute Strukturen die alle Interessen – die der Kinder und Jugendlichen, der Einrichtungen und der Spitzenverbände - gleichermaßen vertreten“, sagt Ute Weis, Referentin für Kinder- und Jugendhilfe des Caritasverbandes für die Diözese Speyer und Geschäftsführerin der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft. 

Der CLAG KJ sind bislang 47 Einrichtungen beigetreten. Diese kamen am 10. Oktober in der Gründungsversammlung in Bingen zum ersten Mal zusammen und haben ihre zukünftigen Aktiven im Vorstand gewählt. „Daneben haben wir die Themen benannt, die uns unter den Nägeln brennen. Gemeinsame Strategien für einen Umgang mit dem Fachkräftemangel liegt bei allen ganz vorne“, erklärt Laura Kasel, neu gewählte erste Vorsitzende der CLAG KJ. Als Vertreterin der Direktoren der Arbeitsgemeinschaft der Caritasverbände in Rheinland-Pfalz wird Nicola Adick, die Diözesan-Caritasdirektorin des Caritasverbandes Mainz die Zukunft der CLAG KJ mitgestalten. 
 
„Wir wollen mit der CLAG ein starker und verlässlicher Bündnispartner sein und gemeinsam Strategien zur politischen Lobbyarbeit weiterentwickeln“, skizziert Weis. „Denn weil die politischen Entscheidungen auf der Landesebene getroffen werden, brauchen wir anstatt Diözesaner Arbeitsgruppen eine schlagkräftige Landesstruktur, die die Interessen aller stationären, teilstationären und ambulanten Angebote der Kinder- und Jugendhilfe vertritt. Dadurch hat sie ein starkes Gewicht gegenüber der Politik“ ergänzt Barbara Aßmann, Leiterin der Abteilung Soziales im Diözesancaritasverband Speyer. „Wir werden uns in gesellschaftspolitischen Fragen positionieren, unsere verbandlichen Netzwerke intensivieren und Fachthemen identifizieren und priorisieren“ so Adick. 
Auch sei die CLAG KJ in den Gremien der Liga der Freien Wohlfahrtspflege und in Landesgremien wie dem Landesjugendhilfeausschuss und seinen Fachausschüssen engagiert, zählt sie auf. 
 
„Daneben stehen auf der Agenda die Umsetzung des neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes, das mehr Partizipation, niedrigschwelligere Angebote und bessere Hilfen für alle Kinder und Jugendlichen - unabhängig von Beeinträchtigungen – fordert“ berichtet Mariano Lopez, ebenfalls neu gewählt im Vorsitz der CLAG.
 
Zur Gründungsversammlung war Iris Egger-Otholt, die neue Leiterin des Landesjugendamtes nach Bingen gekommen und bereicherte die Veranstaltung mit Hinweisen wo Land und katholische Träger sich gemeinsam auf den Weg machen müssen – denn die Herausforderungen sind auch aus der Perspektive des Landes immens. 

Text / Foto: Melanie Müller-von-Klingspor / Michael Skotzke 

Bildunterschrift: Vorstand CLAG KJ

Vorne von links nach rechts: Michael Puhl, Andrea Ennen, Milena Hansen, Laura Tober, Ute Weis, Sophia Motz, Laura Kasel, Rebecca Montes, Nicola Adick

Hinten von links nach rechts: Michael Skotzke, Dirk Herrmann, Mariano Lopez, Marko Boos, Benedikt Quack