Caritasverband für die Diözese Speyer
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28. November 2024


Flexible Arbeitszeitmodelle helfen gegen Personalengpässe

Wenn beide Seiten profitieren macht das den Arbeitgeber attraktiv 
 

Als Arbeitgeber im Pflege- und Betreuungsbereich attraktiver werden – das will das Caritas-Förderzentrum Sankt Laurentius und Paulus in Landau. Mit dem Fix-Flex-Pool (FFP) entsteht ein neues Arbeitszeit-Modell, das Vorteile für die Pflegekräfte und die Pflegeeinrichtungen bringt.
 

Der Fix-Flex-Pool soll den Fachbereich Wohnen für Erwachsene mit Personal unterstützen. Es geht um Wohngruppen von Menschen mit Behinderungen. Das Caritas-Förderzentrum will mit dem FFP-Konzept nicht nur attraktive neue Arbeits-plätze bieten, sondern auch die hohe Qualität und Zuverlässigkeit seiner Betreuungs- und Pflegeangebote sichern. Und wer im FFP mitmacht, bekommt zur üblichen Caritas-Vergütung auch noch monatliche Zulagen und eine Jahresprämie.
 

Das Konzept besteht aus zwei Teilen. Fix, das sind die Arbeitszeiten, zu denen die Pflegekräfte einsatzbereit sind. Flex – also flexibel, sind die Einsatzorte. Ein Bei-spiel: Anna hat ein kleines Kind. Sie teilt sich die Betreuung mit ihrem Mann und ihrer Mutter. Sie will montags und dienstags vormittags arbeiten, mittwochs und freitags aber nachmittags – und das als feste Zeiten, um nicht jede Woche neu organisieren zu müssen. Benjamin möchte Zeit für seine alten Eltern haben, er möchte sie an zwei Nachmittagen besuchen. Deshalb will er dienstags und donnerstags die Nachmittage frei haben. Beide geben also ihre Wunsch-Arbeitszeiten an. Das FFP-Planungsteam sammelt solche Arbeitszeit-Angebote und plant dann, wo jeweils die FFP-Kräfte eingesetzt werden. 
 

Die täglichen Arbeitszeiten, die mit Hilfe der FFP-Kräfte abzudecken sind, liegen zwischen 6 und 21 Uhr. Der Flex-Teil des Modells bedeutet, dass die Kräfte an verschiedenen Orten eingesetzt werden können, je nach Personalbedarf. Das Caritas-Förderzentrum hat Wohngruppen in Landau-Queichheim und Außenwohngruppen in Mörlheim, Annweiler, Gossersweiler, Altdorf, Rülzheim, Mühlhofen und Herxheim. Je nach Bedarf werden die FFP-Kräfte diesen Orten zugeteilt. Nach der aktuellen Planung werden die FFP-Kräfte maximal 14 Arbeitstage mit einer Wohngruppe an einem Ort verbringen, danach dann zu einem anderen Ort wechseln. Wer im FFP mitmachen möchte, sollte auch bereit sein, alle diese Orte zu bedienen. 


Zur Unterstützung gibt es einen Dienstwagen. Es ist auch möglich, eigene Fahrzeuge zu nutzen und Fahrtkosten abzurechnen. Wer beim FFP mitmachen möchte, sollte eine abgeschlossene Ausbildung haben. Gesucht werden Fachkräfte aus Heilerziehung, Gesundheits-/Krankenpflege, Altenpflege und Pädagogische Fachkräfte.
 

Offenheit für neue Aufgaben und die Bereitschaft, im Team zu arbeiten, sind gute Voraussetzungen. Der Wille zu Eigenverantwortung und selbstständigem Handeln hilft bei der Bewältigung der Aufgaben. Aber niemand wird alleine gelassen: Die FFP-Kräfte haben Ansprechpartner und zusätzliche Unterstützung durch regelmäßige Supervision im Team. Wer die Arbeit beginnt, bekommt auch Hilfe durch erfahrene Kräfte. Die Probezeit sind die üblichen sechs Monate. Die Arbeitsverträge sind unbefristet. Wer aber feststellt, dass das Fix-Flex-Modell nicht mehr passt, kann den Pool wieder verlassen und im üblichen Schichtbetrieb für die Caritas weiterarbeiten. Wer im Pool bleibt, kann sich über eine monatliche Flex-Zulage von 200 Euro freuen und es gibt eine Jahresprämie von 600 Euro. Der Fix-Flex-Pool in Landau ist ein Pilotprojekt im Bistum Speyer, das am ersten Januar 2025 beginnt und zunächst auf ein Jahr angelegt ist. Das Projekt soll dann evaluiert werden. Erfahrungen damit gibt es bereits im Bistum Eichstätt, das schon 2023 einen Fix-Flex-Pool eingeführt hat. 
 

Text und Fotos: Gereon Hoffmann für den Caritasverband für die Diözese Speyer
Bildunterschrift: Monika Braun-Kempe organisiert für das Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus den Pool der flexiblen Mitarbeitenden.