Caritasverband für die Diözese Speyer
Nikolaus-von-Weis-Straße 6
67346 Speyer
Telefon: 06232 / 209-0
info@caritas-speyer.de
Jahresversammlung des Forums Caritas Ehrenamt mit 50 Teilnehmenden
Das Gefühl der Einsamkeit breitet sich zunehmend aus. Immer öfter auch bei Kindern und Jugendlichen. Wie kann die Caritas den Menschen helfen, sich davon zu befreien? Dieser Frage ging das Forum Caritas-Ehrenamt (FCE) auf seiner Jahresversammlung am 4. Mai im Edith-Stein-Haus Kaiserslautern nach und eröffnete damit eine Themenreihe unter dem Motto „GEMeinsam – Einsamkeit überwinden“. Der geladene Referent Dr. Stephan Peeck, evangelischer Theologe und seit 40 Jahren Logotherapeut, gab Impulse für Hilfen und Wege aus der Einsamkeit.
„Das Thema Einsamkeit berührt uns emotional und gesellschaftlich“, sagte Manfred Traub vom Leitungsteam des FCE in seiner Begrüßung und freute sich, dass rund 50 Ehrenamtliche und auch Hauptamtliche aus der Caritasarbeit der Pfarreien und Einrichtungen der Einladung gefolgt sind. Die Hauptamtlichen, die Referent*innen für Gemeindecaritas aus den acht Caritas-Zentren, hatten auf Stellwänden einen „Markt der Möglichkeiten“ zum Thema „Einsamkeit überwinden“ zusammengestellt. Verschiedene Aktionen und Veranstaltungen, die sich der Überwindung von Einsamkeit annehmen, präsentierten sie. Ebenso wurden Einrichtungen aufgeführt, die sich bewusst der Überwindung von Einsamkeit annehmen. Zum Beispiel das kostenlose Nähprojekt „Kulturfäden“ des Caritas-Zentrums Saarpfalz, oder die Aktion „Ein Tag Urlaub in LU“ des Caritas-Zentrums Ludwigshafen sowie das Türöffner-Projekt in Landau, Trauergruppen und Veranstaltungen für Trauernde und Seniorennachmittage.
Diözesan-Caritasdirektorin Barbara Aßmann lud die Teilnehmenden dazu ein, sich auszutauschen, Impulse zu geben und Erfahrungen zu bündeln. Stefanie Horn-Wolniewicz und Lukas Buschbacher vom Referat Gemeindecaritas und Engagementförderung des Caritasverbandes Speyer leiteten zum Vortrag von Dr. Stephan Peeck über. Er ist Leiter des Instituts für Logotherapie und Existenzanalyse Hamburg-Bergedorf, ehrenamtlicher Leiter und Dozent an der Akademie für Logotherapie und Existenzanalyse in Mainz sowie Dozent am Schweizer Institut für Logotherapie und Existenzanalyse ILE in Chur.
Impulsreferat über Einsamkeit
„Das Erleben von Einsamkeit ist ein weit verbreitetes Problem, das alle Altersgruppen und sozialen Schichten betrifft. Es gibt eine Vielzahl auslösender Faktoren, wie etwa Armut, Krankheit, der Verlust eines Menschen, Arbeitslosigkeit oder auch ein zu schneller finanzieller Aufstieg.“ Es sei wichtig, den Betroffenen im direkten Gespräch greifbare Hilfen an die Hand zu geben, um sie aus der Einsamkeit her-auszuführen. Dabei stehe die Auseinandersetzung mit sich selbst im Vordergrund, als Hilfe zur Selbsthilfe.
„Wer unter Einsamkeit leidet, muss die Möglichkeit haben, sich auszuklagen, um einen Veränderungsprozess anzustoßen.“ Dazu brauche es jemanden, der einfach nur zuhört und nicht gleich auf Positives verweist. Es gehe darum, ins Gespräch zu kommen und den Blick auf das zu lenken, was sich verändern lässt. „Viele warten darauf, dass sich etwas von selbst verändert. Aber wer soll die Einsamkeit verändern außer man selbst? Das zu begreifen ist ein entscheidender Schritt hin zur Motivation aktiv zu werden.“
Austausch über selbst erlebte Einsamkeit
Am Nachmittag tauschten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen darüber aus, was ihnen selbst schon geholfen hat, aus dem Gefühl der Einsamkeit herauszukommen. Auch darüber, wie man anderen Menschen aus der Einsamkeit helfen kann, wurde diskutiert: „Hobbies pflegen, aktiv auf andere Mensch zugehen, Freunde kontaktieren, Treffen vereinbaren, mit eigenen Ressourcen arbeiten, und natürlich ein sinnvolles, soziales Ehrenamt“, waren die Ideen.
Manfred Traub, der Sprecher des FCE Leitungsteams verwies auf die Bedeutung des Forums Ehrenamt und betonte dessen Auftrag als Selbstvertretung der ehren-amtlichen Engagierten in der Caritasarbeit. Er berichtete über die Mitarbeit am Caritas-Tag der Ehrenamtlichen in Homburg, erläuterte die Teilnahme an Caritas-Regional- und Dekanatskonferenzen und die Mitgestaltung der Regionalseiten der Caritas-Zeitschrift „Sozialcourage“. „Ein wichtiges Anliegen des FCEs ist die Weiterarbeit am Aufbau des Ehrenamtsnetzwerks im Bistum und die Engagement-Förderung für das caritative Ehrenamt“, so Traub.
Neue Mitglieder ins Leitungsteam gewählt
Erfreulicherweise hatte sich schon vor der Jahresversammlung gezeigt, dass Interesse an der Mitarbeit im FCE-Leitungsteam besteht. So konnten zwei weitere Mitglieder in das Team gewählt werden: Rita Merkel aus der Pfarrei Johannes der Täufer in Sondernheim und Inge Lütz aus der Pfarrei Hl. Franz Xaver in Lauterecken. Beide wurden einstimmig gewählt und vom Leitungsteam sowie der Diözesan-Caritasdirektorin Barbara Aßmann herzlich begrüßt. Auch Stefanie Sommer kann sie die Mitarbeit vorstellen, und möchte aber zunächst einen Einblick in die Arbeit gewinnen, und wurde somit als Schnupperfrau im Leitungsteam begrüßt.
Neben den Nachwahlen des Leitungsteams wurden auch zwei Delegierte aus der ehrenamtlichen Caritasarbeit für die Mitarbeit an der Diözesanversammlung gewählt. Von vier zur Wahl bereiten Kandidat*innen wurden Claudia Lupberger von der Pfarrei Hl. Antonius von Padua in Maxdorf) und nochmals Inge Lütz gewählt. Auch für dieses Engagement dankte Aßmann.
Christiane Stolle, ebenfalls Mitglied im Leitungsteam des FCE, stellte den Nardini-Preis vor. Er richtet sich an ehrenamtliche Gruppen, die neue Wege gehen, um Menschen in Not zu helfen. Sie motivierte die Teilnehmenden, solche Gruppen und Initiativen aus den Pfarreien für den Preis vorzuschlagen.
Die gemeinsame Andacht bildete den Abschluss dieser bedeutsamen Jahresversammlung.
Text und Fotos: Friederike Jung, Stefanie Horn-Wolniewicz und Lukas Buschbacher