Caritasverband für die Diözese Speyer
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05. Juli 2022

Wolfgang Armbrust: Ein Künstler im Privat-Atelier  

Porträt von Paul Josef Nardini als Auftragsarbeit - Dinosaurier und Religion als Quelle der Inspiration

 

Wolfgang Armbrust hat ein wahrhaft künstlerisches Talent. Im Auftrag des Caritas-Förderzentrums Paul Joseph Nardini hat der 49-Jährige nun für den Zweibrücker Standort des Förderzentrums ein Porträt des Namensgebers Paul Joseph Nardini angefertigt. 

„Ich habe mit neun Jahren angefangen zu malen“, erzählt Armbrust im Gespräch in seiner Wohnung in Kaiserslautern-Einsiedlerhof. Zugegeben: Wohnung ist ein zu einfacher Begriff für Armbrusts Zuhause. Vielmehr gleichen die vier Wände des 49-Jährigen dem Atelier eines Künstlers. An allen Wänden hängen seine Werke: Malereien in Öl, Kreide und Bleistift, Skulpturen. Und überall verteilt liegen Arbeitsmaterialien: Vorlagen für aktuell laufende Kunstprojekte, Werkzeuge, Stifte und und und. 
Das Gemälde von Paul Joseph Nardini wurde seitens Kerstin Bettin, der Leiterin des Bereiches Fördern und Betreuen des Förderzentrums in Auftrag gegeben – passend zum 201. Geburtstag des Namensgebers. „Ich habe mir dazu dann mehrere Vorlagen herausgesucht, sie ausgedruckt und dann zu einem Bild zusammengestellt, welches ich gemalt habe“, berichtet Armbrust vom Schaffensprozess seines Bilds. Das Werk hängt mittlerweile in dem Zweibrücker Förderzentrum. 
Generell liegt Armbrust das Künstlerische im Blut. Bilder fertigt er mit sämtlichen Techniken an, sein aktuelles Projekt ist das Nachstellen sämtlicher Epochen der Dinosaurier. Für jedes Erdzeitalter hat er ein eigenes Modell aus Pappmaché angefertigt. Passend dazu stellt er dann die Dinosaurier hinein, erzählt er. Generell habe es ihm die Geschichte angetan, er mag jedoch auch die Themenbereiche Biologie und Religion, verrät er. „Ich habe viele Projekte, an denen ich jeden Tag arbeite.“ Hinzu kommt eine detaillierte Aufzeichnung seines Schaffens. „Dazu habe ich hier mein Tagebuch“ sagt er. Er schlägt es auf und gewährt einen Blick hinein. „Ich schreibe alles rein, was mich beschäftigt. Vor allem meine aber meine künstlerischen Ideen.“ Wo bekommt er diese her? „Ich gehe viel in den Wäldern hier spazieren“, antwortet er. Der Pfälzerwald vor Armbrusts Haustür bietet vielfältige Inspirationen. Hinzu kommen die zahlreichen Burgen – passend dazu finden sich mehrere mittelalterliche Ritter-Figuren in einer Vitrine.  Aber auch Museen und Ausstellungen haben es dem 49-Jährigen angetan. Unterm Strich: Armbrust ist viel unterwegs, geht mit offenen Augen umher, sammelt so seine Ideen. 
Tagsüber arbeitet der 49-Jährige in Landstuhl in der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung des ökumenischen Gemeinschaftswerks. Dort werden unter an-derem Filter für Autos zusammengebaut und verpackt. „Ich sitze an der Klebemaschine“, ergänzt Armbrust. Auch das passt zu ihm, eine handwerkliche Tätigkeit, die auch etwas Künstlerisches bietet. Seit 1998 ist er in der Werkstatt beschäftigt. Aufgewachsen ist er Bruchmühlbach-Miesau in einem Bauernhaus. Von dort zog es ihn zunächst nach Ramstein ins betreute Wohnen. Mittlerweile wohnt er in sei-ner eigenen Wohnung in Kaiserslautern-Einsiedlerhof. Zwei- bis dreimal pro Woche wird er von Caritas-Mitarbeitern des ambulanten Dienstes der Landstuhler Außenstelle des Förderzentrums Paul Josef Nardini besucht, stemmt jedoch Groß-teile seines Alltages allein. „Demnächst will ich mal noch mit dem Bus verreisen. Zudem wünsche ich mir ein Lastenfahrrad“, beschreibt er seine Pläne, bei denen er dann wieder Inspiration für neue Werke sammeln kann.  


Text und Fotos: Paul Helmut Kreiner für den Caritasverband für die Diözese Speyer

Bild 2: Caritas-Mitarbeiterin Kerstin Bettin ist von Wolfgang Armbrusts Arbeiten so begeistert, dass sie ihm den Auftrag gegeben hat, für das Caritas-Förderzentrum Paul Josef Nardini ein Bild von dem Namenspatron der Einrichtung zu malen.