Caritasverband für die Diözese Speyer
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Inklusionscafé in der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
Gemeinschaft erleben und Brücken bauen - das stand im Mittelpunkt des Inklusionscafés am Sonntag, 18. Mai, in Ludwigshafen. Eingeladen hatte die Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Speyer zusammen mit Aktionspartnern. Wie bereits im vergangenen Jahr, als zum Auftakt der Woche der Inklusion 2024 eingeladen worden war, fand die Veranstaltung wieder als Treffpunkt und zum Austausch von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte in Ludwigshafen-Süd statt.
Einrichtungsleiter Andreas Massion begrüßte zusammen mit Katharina Kintz von der Be-hinderten-Seelsorge und Beate Steeg, Dezernentin für Soziales und Integration der Stadt Ludwigshafen, die Besucher. Beate Steeg bedankte sich bei allen Akteuren, die zum zwanglosen Miteinander in guter Atmosphäre mit tollen Angeboten eingeladen hatten. Veranstaltungen wie das Inklusionscafé seien für die gesellschaftliche Sensibilität für Menschen mit Behinderung wichtig. „Es gibt kleine Fortschritte, aber es gibt immer noch viel zu tun“, betonte die Sozialdezernentin.
Zum Auftakt stellten sich die Vereine und Einrichtungen, wie der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) oder der Behinderten-Sportverein, mit ihren Aktionen vor und luden zum Ausprobieren und Mitmachen ein. Das wurde auch rege genutzt, sowohl von Menschen mit Beeinträchtigungen als auch ohne - wie zum Beispiel beim Rollstuhlparcours. Auf dem Sportplatz, der zur Freizeitstätte gehört, hatten der Verband Christlicher Pfadfinder*innen Rheinland-Pfalz (VCP) zusammen mit dem Christlichen Verein Junger Menschen Pfalz (CVJM) verschiedene Stationen mit Rampen und Hindernissen aufgebaut, die mit einem Rollstuhl durchfahren werden konnten. „Ziel des Parcours ist die Sensibilisierung - wie fühlt es sich an, die Rampen zu überwinden“, erklärte Melanie Krämer vom CVJM, die mit ehrenamtlichen Helfern den Parcours aufgebaut hatte.
Auch am Tisch des Ludwigshafener Caritas-Förderzentrums St. Johannes & St. Michael sind alle Plätze belegt. „Wir bauen aus Lego-Steinen eine Rampe für Rollstuhlfahrer“, erklärt Mitarbeiter Andreas Hopfenzitz. Aus einer Vielzahl von kleinen Legosteinen entstehen unter den Händen von zwei Besucherinnen zwei Rampen, die nicht groß aber wichtig sind, damit Rollstuhlfahrer Hürden überwinden können.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte an dem Tag die Musikgruppe PENTATONIK der Tagesstätte des Caritas-Förderzentrums. Die Gruppe ist noch jung und hat ihren ersten Auftritt sehr gut gemeistert. Die Caritas-Mitarbeiterin Birgit Keller übte mit den MusikerInnen bekannte und beliebte Poplieder und Schlager ein.
Ebenfalls auf großes Interesse stieß das Angebot der Evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge. Heike Kühner und ihre ehrenamtliche Mitarbeiterin hatten sogenannte Simulationsbrillen dabei. „Mit den Brillen kann man verschiedene Sehbeeinträchtigungen erleben, wie zum Beispiel den Grünen und den Grauen Star, eine Makuladegeneration und einige andere Erkrankungen“, berichten Heike Kühner und ihre Mitarbeiterin. „Das Interesse für die Simulationsbrillen ist sehr groß“, freut sich Heike Kühner über die positive Resonanz, die sogar noch größer sei als im vergangenen Jahr, als sie mit ihrem Stand ebenfalls dabei war: „Wir haben heute mehr zu tun als im vergangenen Jahr - das Angebot wird rege genutzt.“
„Die Besucher sind sehr aktiv und machen gerne bei den Angeboten mit“, freut sich auch Guido Demuth. Er ist als ehrenamtlicher Helfer der Ludwigshafener Werkstätten des Ökumenischen Gemeinschaftswerks Pfalz im Einsatz bei den Mitmachspielen und beim Brezelweitwurf. Das ehrenamtliche Mitwirken bedeutet ihm persönlich sehr viel: „Ich engagiere mich gerne, es macht Spaß.“
Wie er sind auch viele weitere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter an diesem Nachmittag im Einsatz, um den Besuchern ein breites Spektrum an Aktivitäten zu bieten. Geschicklichkeit steht immer wieder im Mittelpunkt, aber auch das Miteinander. Das ist auch ein Anliegen von Andreas Massion, der als Leiter der Ludwig-Wolker-Freizeitstätte Gastgeber des Inklusionscafés ist, bei dem sich die Besucher wohlfühlen: „Einfach vorbei-kommen und chillen ohne Stress, das bietet die Veranstaltung“, so Massion. Gleichzeitig bringt das Inklusionscafé auch das Thema Inklusion voran: „Inklusion ist eine Herausforderung. In den Köpfen und Herzen der Menschen“, betont er. Auch für Peter Stahl, Behindertenbeauftragter der Stadt Ludwigshafen und Vorsitzender des Behindertensportvereins Ludwigshafen, ist das Inklusionscafé eine gelungene Veranstaltung, die Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in Gemeinschaft zusammenbringt.
Von Seiten der Behindertenseelsorge als Veranstalter hätte sich Katharina Kintz vom Bischöflichen Ordinariat über etwas mehr Resonanz gefreut. „Es war an dem Wochenende aber einfach insgesamt viel los in der Region“, nennt sie einen Grund dafür. Auf jeden Fall sei auch in diesem Jahr die Inklusions-Veranstaltung, an der wieder viele Akteure mitgewirkt hatten, bei den Besuchern gut angekommen.
Text und Fotos: Mechthild Möbus