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06. Mai 2025

Neue Führung in der Spiel- und Lernstube Neustadt

 

„Helga ist die Beste!“ haben Kinder in der Neustadter Kurt-Schumacher-Straße gesagt. Jetzt geht die langjährige Leiterin der Spiel- und Lernstube der Caritas in Ruhestand. Nachfolgerin wird Silvia Jochem, die von der Arbeit hier begeistert ist.
 

Das besondere Lob, kommt von denen, für die die Spiel- und Lernstube da ist: Kinder aus schwierigen Verhältnissen, die Unterstützung und Förderung bekommen sollen. Sie bekommen hier ein warmes Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und viele Angebote zum gemeinsamen Spielen und Erleben.
 

Helga Deidesheimer steht nicht gern im Rampenlicht. Doch der Leiter des Caritas-Zentrums Neustadt, Johannes Keuck, ließ es sich nicht nehmen, ihre Verdienste zu würdigen. „Helga ist die Beste!“, haben ihm Kinder in der Straße gesagt, als er die Spiel- und Lernstube besuchte habe. Das berichtet er bei der kleinen Feierstunde zum Führungswechsel.
 

Gemeinsam Lernen und Spielen, sich selbst und seine Umgebung besser kennenlernen, eigene Fähigkeiten entdecken und nicht zuletzt: Gemeinsam Spaß haben - das war das Konzept bei der Gründung der Spiel- und Lernstube im Jahr 1981. Dass die Familien und die Kinder der Kurt-Schumacher-Straße benachteiligt werden, hat Helga Deidesheimer am Anfang ihrer Arbeit erfahren – und es hat sie richtig aufgeregt: „Das hat keinen Sinn, was sie da versuchen. Das steckt bei denen in den Genen“ habe mal jemand zu ihr gesagt. „Da bin ich innerlich explodiert!“, sagt Helga Deidesheimer den Zuhörern. Freilich habe sie keinen Streit vom Zaun gebrochen, sondern sich nur noch mehr angespornt gefühlt, mit ihrer Arbeit diese Vorurteile zu widerlegen. Und das ist ihr gelungen. Inzwischen gibt es viele junge Erwachsene, die froh und dankbar sind, dass sie die Förderung der Spiel- und Lernstube erfahren durften. „Die Jugendlichen bekommen Ausbildungsplätze, lernen Berufe und gehen mit Erfolg ihren Weg ins Leben“, sagt die langjährige Leiterin.
 

Helga Deidesheimer ist Jahrgang 1959 und hätte eigentlich schon vor anderthalb Jahren den wohlverdienten Ruhestand genießen können, doch es war ihr wichtig, eine gute Nachfolge zu finden und einzuarbeiten. Als staatlich geprüfte Sondererzieherin und Heilpädagogin hat sie 1994 die Arbeit in der Spiel- Und Lernstube begonnen, die Leitung in Vollzeit hat sie 1998 übernommen.
 

Ihre Nachfolgerin, Silvia Jochem, ist 1975 in Mannheim geboren und in Haßloch aufgewachsen. In Neustadt hat sie am Käthe-Kollwitz-Gymnasium das Abitur gemacht. In Marburg hat sie Diplom-Pädagogik studiert. Als Jugendliche hat sie bei der KJG Haßloch mitgearbeitet, später freiwillig und in verschiedenen Praktika während des Studiums bei Jugendhilfeeinrichtungen gearbeitet. 2017 kehrte sie nach Haßloch zurück, nach einer Elternzeit arbeitete sie als Leiterin einer städtischen Ludwigshafener Kindertagesstätte. Die Leitung der Spiel- und Lernstube sah sie als Möglichkeit, noch stärker ihre Kompetenzen einzusetzen und sich für Kinder einzusetzen, die in besonderem Maß Solidarität, Teilhabe und Wertschätzung brauchen. Als sie ab Anfang des Jahres dann die Einrichtung besucht hat, habe es sofort „gefunkt“: „Helga und ich haben uns auf Anhieb gefunden“, sagt sie den Zuhörern. Jeder Tag, den sie zum Hospitieren hier verbracht habe, sei ein guter Tag gewesen. Auch von den Kindern und ihren Eltern werde sie nicht nur akzeptiert, sondern herzlich empfangen. Dass sie da scherzhaft als „Helga 2.0“ bezeichnet werde, empfinde sie durchaus als Anerkennung. Seit dem ersten April ist sie die neue Leiterin.
 

„Es ist eine gute Energie hier, beim Team und im Netzwerk mit dem wir zusammenarbeiten“, beschreibt sie ihre bisherige Erfahrung. Diese Vernetzung und die guten Kontakte wolle sie weiter pflegen, auch das Team aus Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen erlebe sie sehr angenehm und hoch motiviert. Langfristig werde sie auch eigene Schwerpunkte setzen. Als Beispiel nannte sie Ausflüge und erlebnispädagogische Veranstaltungen, etwas womit sie schon sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche werde gesellschaftlich ein wichtiges Thema, das sie aufgreifen wolle. Künstlerisches Arbeiten und Tanz sind weitere Themen, auch zu gesunder Ernährung soll es Angebote geben. „Ich möchte gemeinsam mit dem ganzen Team für bessere Chancen der Kinder arbeiten, gemeinsam und in der bunten Vielfalt, die wir alle gemeinsam sind“, sagte die neue Leiterin.
 

Der Leiter des Caritas-Zentrums Neustadt, Johannes Keuck, würdigte die Verdienste der bisherigen Leiterin. Helga Deidesheimer habe sich durch hohes Engagement und Hartnäckigkeit im Einsatz für die gute Sache ausgezeichnet. Er selbst habe in der Zusammenarbeit das Geben und Nehmen im Team erlebt. Der neuen Leiterin wünschte er alles Gute und gab sich überzeugt, dass die Spiel- und Lernstube mit ihr den guten Weg fortsetzen werde. 

 

Text und Bilder: Gereon Hoffmann