Caritasverband für die Diözese Speyer
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17. März 2023

Neues Führungs-Duo an der Spitze des Caritasverbandes Speyer

Verabschiedung des Vorsitzenden Karl-Ludwig Hundemer in den Ruhestand

 

Nach 14 Jahren als Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Speyer hat der Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann heute Karl-Ludwig Hundemer (70) von seinen Aufgaben entpflichtet. Er dankte ihm für seinen Dienst, den er mit Leidenschaft und Energie erfüllt habe. Zugleich ernannte er Barbara Aßmann (58) zur neuen Caritasdirektorin und Bischöflichen Beauftragten für die Caritas im Bistum Speyer und Caritasdirektor Vinzenz du Bellier (62) zum neuen Vorstandsvorsitzenden.

 

Der Caritasverband für die Diözese Speyer beschäftigt in rund 40 Einrichtungen der Altenhilfe, Jugendhilfe, Wohnungslosenhilfe, Behindertenhilfe und Psychiatrie sowie in seinen Beratungszentren rund 3.500 Mitarbeitende. Außerdem ist er Spitzenverband für alle kirchlich-caritativen Träger im Bistum Speyer mit rund 17.000 Mitarbeitenden. 

 

„In der Caritas schlägt das Herz der Kirche“, sagte der Bischof. „Caritas ist die konkrete Zuwendung zu jedem Menschen, der Hilfe benötigt.“ Der katholische Wohlfahrtsverband müsse – um seine Aufgabe zu erfüllen – sich auch den gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen stellen. „2009 war der Caritasverband Speyer in einer schwierigen Situation. Die erste Aufgabe für Karl-Ludwig Hundemer war es, die Satzung zu erneuern und eine professionelle Aufsicht herzustellen“, erinnerte der Bischof an die damals drohende Insolvenz. Aus dieser Situation heraus sei konsequenterweise die Gründung neuer Unternehmenstöchter erfolgt: der Caritas Betriebsträgergesellschaft Speyer CBS, der Caritas-Servicegesellschaft Speyer CSS sowie der Caritas Dienste Mobil CDM. „Die Ausgliederung dieser Unternehmensteile war wirtschaftlich notwendig, kirchenpolitisch nicht einfach“, so Wiesemann. Die Doppelspitze, die das Bistum damals ein-gesetzt hat – Karl-Ludwig Hundemer als Vorsitzender und Vinzenz du Bellier als Direktor – war eine kluge Entscheidung, um sowohl organisatorisch und spitzen-verbandlich als auch betriebswirtschaftlich den Verband neu aufzustellen. Neben vielen Funktionen in diversen Gremien von Politik und Kirche hob der Bischof besonders die sozialpolitische Bedeutung der 14-jährigen Tätigkeit des Domkapitulars hervor: „Die Wahrnehmung der Spitzenverbandsfunktion in der Eingliederungshilfe hat seine Tätigkeit besonders geprägt.“ In Rheinland-Pfalz haben er vier Sozialminister und sieben Staatssekretäre erlebt.  

 

In die Amtszeit von Karl-Ludwig Hundemer fiel die engere Verzahnung der verbandlichen Strukturen der Caritas mit den Pfarreien und dort vor allem die engere Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Engagierten. Um die Bedeutung des Ehrenamts zu befördern, rief Hundemer den Nardini-Preis ins Leben, mit dem die Caritas jedes Jahr innovative Ideen und Initiativen des bürgerschaftlichen Engagements auszeichnet. „Einen breiten Raum nahm auch die ökumenische Zusammenarbeit ein. Von Beginn an haben Sie den Kontakt zum protestantischen Gegenüber ge-sucht und die bestehenden ökumenischen Kooperationen weiterentwickelt und vertieft“, so Bischof Wiesemann. 

 

Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes Eva-Maria Welskop-Deffaa würdigte Hundemers Engagement auch auf der Bundesebene der Deutschen Caritas.“ In der aktuellen Situation, wie in allen Zeiten von Krisen, braucht es eine starke Caritas, in der sich die Akteure von der Aufgabe des Helfens begeistern lassen und für das Flammenkreuz - das Symbol der Caritas - brennen“, so die Präsidentin. 

 

Der rheinland-pfälzische Sozialminister Alexander Schweitzer sagte: "Der Caritas-verband für die Diözese Speyer ist ein kompetenter und verlässlicher Partner, der mit seinen Angeboten und Einrichtungen ein wichtiger Baustein in der sozialen Infrastruktur der Stadt und der gesamten Region ist. Das Wirken des Verbands maßgeblich geprägt hat Karl-Ludwig Hundemer, den ich als sozialen Mitgestalter in vielen verschiedenen Rollen erlebt habe. Die Gestaltung dieser Verantwortungspartnerschaft werden für den Verband zukünftig Barbara Aßmann als neue Caritasdirektorin und Vinzenz du Bellier als Caritasdirektor und Vorstandsvorsitzender gemeinsam übernehmen. Ich gratuliere beiden herzlich zu ihren neuen Aufgaben und freue mich auf die Zusammenarbeit." 

 

Ein Plädoyer für ökumenisches Miteinander hielt Oberkirchenrat Markus Jäckle als Vertreter der Diakonie: „Unsere Zusammenarbeit ist dann produktiv und segens-reich, wenn die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände mit einer Stimme sprechen. Das sehen wir an den gelingenden Kooperationen der ökumenischen Hospizhilfe des ökumenischen Gemeinschaftswerks und der ökumenischen Sozialstationen“, so Jäckle.

 

Der Landrat des Landkreises Südliche Weinstraße, Dietmar Seefeldt, der stellvertretend für die kommunalen Gebietskörperschaften sprach, erwähnte als Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit den Schulneubau der Förderschule für Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen in Herxheim. „Hier werden 30 Millionen Euro investiert in ein Projekt, von dem anfangs nicht klar war, ob es überhaupt zustande kommen wird“, so Seefeldt. Er dankte dem Caritasverband dafür, dass eine gemeinsame Lösung für die Kinder und ihre Familien gefunden werden konnte. 

 

Zur Person: 


Die 58-Jährige Barbara Aßmann stammt aus Lingenfeld. Sie studierte Sozialarbeiterin, die zusätzlich einen Magister in Soziologie und Erziehungswissenschaften sowie eine Weiterbildung für „Betriebswirtschaftliche Steuerungsinstrumente für soziale Organisationen“ absolviert hat, ist seit 1988 für den Caritasverband für die Diözese Speyer tätig. Sie hatte verschiedene Leitungsaufgaben inne und übernahm 2015 die spitzenverbandliche Abteilung Soziales des Caritasverbandes. Seit 1. Januar ist sie Caritasdirektorin, Bischöfliche Beauftragte für die Caritas im Bistum Speyer und stimmberechtigtes Mitglied im Allgemeinen Geistlichen Rat. 

 

Der 62-jährige Vinzenz du Bellier wohnt in Rödersheim-Gronau im Rhein-Pfalz-Keis und ist seit 2009 als Caritasdirektor für den Caritasverband für die Diözese Speyer tätig. Der Bankkaufmann und Fachwirt für Grundstücks- und Wohnungswirtschaft war von 1996 bis 2002 Filialdirektor der Speyerer Liga Bank und von 2002 bis 2009 Vor-stand der Jakob-Friedrich-Bussereau-Stiftung. Er übernimmt ab 1. März zusätzlich zur Funktion als Caritasdirektor das Amt des Vorstandsvorsitzenden des Diözesancaritasverbandes Speyer. 

 

Text: Melanie Müller von Klingspor für den Caritasverband für die Diözese Speyer Fotos: Klaus Landry


Bildunterschrift:

Barbara Aßmann und Vinzenz du Bellier sind das neue Führungs-Duo an der Spitze des Caritasverbandes für die Diözese Speyer. 

Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Sozialminister Alexander Schweitzer, Caritasdirektorin Barbara Aßmann, Caritasdirektor Vinzenz du Bellier, der scheidende Caritasvorsitzende Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer, Landrat des Landkreises SÜW Dietmar Seefeldt, Caritasratsvorsitzender Theo Wieder und die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes Eva-Maria Welskop-Deffaa.