Caritasverband für die Diözese Speyer
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Wenn alle gute Laune haben, Bewohner schunkeln, Mitarbeiter Schlager mitsingen, die Servicekräfte mit Tabletts voller Sektgläser durch die Reihen tanzen und der Koch den Grill anschürt, dann ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass im Caritas Altenzentrum St. Elisabeth wieder mal ein rauschendes Fest gefeiert wird. In diesem Fall das Sommerfest am 26. Juni.
Die Sonne strahlt mit aller Kraft vom Himmel, viel spielt sich daher in der kühleren Cafeteria ab, die fleißige Helfer mit Notenschlüsseln, Girlanden und alten Schallplatten geschmückt haben. Sogar eine Diskokugel mit kleinen Spiegeln hängt von der Decke. Das Motto des Festes wird schnell klar: „Schlager-Hitparade“. Los geht die Party nach der Eröffnung durch Einrichtungsleiter Wolfgang Grill mit einem Auftritt des Bewohner Chors, der Gassenhauer aus den 1920er bis 1970er Jahren singt, dirigiert unter ganzem Körpereinsatz und mit ansteckender Freude von Doris Theobald. „Hier geht es nicht darum, perfekt zu singen, sondern Spaß am Singen zu haben“, erklärt die. Und das ist ganz offensichtlich der Fall.1689 Jahre alt sind die Chorsängerinnen und -sänger zusammengerechnet, und immer noch ganz schön stimmgewaltig. „Es ist der letzte Auftritt des Chores, den wir am 24. November 2017 gegründet haben“, bedauert Doris Theobald. Denn sie, die Dirigentin, geht Ende Juni in den Ruhestand.
Nach dem Auftritt des Chors übernimmt Alleinunterhalter Franz Roth die weitere musikalische Umrahmung des Festes. Bis in die Nachmittagsstunden erfüllt er Schlagerwünsche von Bewohnern und Mitarbeiter von „Aber bitte mit Sahne“ bis zu „Kriminal-Tango“. Beim Lied „Pfälzer Wind“ werden einige Seniorinnen und Senioren ganz rührselig und fangen an zu Schunkeln und mitzusingen. Die Tanzeinlage kommt dieses Jahr von der Line Dance-Gruppe „ReStart 08/15“, die im August 2015 in Limburgerhof gegründet wurde. Eine der Tänzerinnen, Stefanie Kellerhals, engagiert sich ehrenamtlich in der Cafeteria des Altenzentrums und hat nun ihre Freundinnen zum Auftritt mitgebracht.
Die Bewohnerinnen und Bewohner stoßen mit einem Gläschen Sekt auf die Party an. Einen besonderen Platz am Fenster der Cafeteria hat Cecile Dauenhauer. Sie kann das Bett nicht mehr verlassen, hatte sich aber so sehr gewünscht, beim Fest mit dabei zu sein zu können, so dass sie kurzerhand mitsamt Bett zur Party geschoben wurde. Langsam, aber sicher bekommen die Partygäste Hunger. Koch David Aretoulis grillt auf der Terrasse schon Steaks und Würste, die selbst gemachten Salate stehen auf dem Buffet bereit und das Küchenteam hat den Eiswagen unter den Sonnenschirm gestellt, denn zum Nachtisch gibt es Eis und selbst gemachte Erdbeer-Bowle.
Frisch gestärkt wird die Stimmung noch ausgelassener. Die Line Dancerinnen schnappen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Altenzentrums und studieren einen kleinen Tanz ein. Nach fünf Minuten sitzen die Schritte und los geht’s. Die Tänzer stehen sich in zwei Reihen gegenüber, ein paar Schritte nach links und rechts, dann Seitenwechsel – meist ohne sich in den Armen des anderen zu verheddern. Es macht Spaß, ist bei diesem Wetter aber ganz schön Schweißtreibend. Pflegedienstleiter Claudio Gruber fächelt erst sich und dann Cecile Dauenhauer, die vom Bett aus vergnügt dem bunten Treiben zuschaut, mit einer Schallplatte kühle Luft zu. Die Bewohnerinnen und Bewohner lassen den Tanz etwas ruhiger angehen. Einige Paare haben sich gefunden und wiegen sich sanft zur Musik, andere tanzen im Sitzen mit den Armen. Samer Alhalabi schnappt sich seine Oud, eine Art Laute, und stimmt ein Lied an. Die Melodie ist Spanisch, der Text Libanesisch, doch manche Stellen werden tatsächlich mitgesungen. Ganz still im Raum wird es, als sich Bewohnerin Brigitte Inderhees das Mikro schnappt und begleitet von Alleinunterhalter Franz Roth „Es steht eine Mühle im Schwarzwäldertal“ singt. Bewohner Dieter Marz singt und tanzt zwar nicht, aber er beobachtet das Geschehen ganz genau. Bestimmt wird er wieder alles mit Buntstiften festhalten, so wie er es immer macht. Für das Fest hat er schon eine kleine Ausstellung mit Zeichnungen von Schlagerstars und Musikern zusammengestellt.
Wie jedes Jahr ist das Sommerfest ein voller Erfolg. Das Geheimrezept dafür verrät die Sozialdienstleitung Kirstin Fischer: „Wir machen nicht nur ein Fest für die Bewohnerinnen und Bewohner, sondern für uns alle und das spürt man.“
Text und Bild: Christine Kraus