Caritasverband für die Diözese Speyer
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„Zukunft hat der Mensch des Friedens“: Das Motto des Ende Mai in Erfurt begangenen Katholikentages stand auch über dem ökumenischen Gottesdienst zum Sommerfest des Ludwigshafener Caritas-Förderzentrums St. Johannes und St. Michael. Gefeiert wurde bei überaus sommerlichen Temperaturen zwei Tage nach dem Johannistag im Innenhof der Einrichtung.
Pavillondächer spendeten Schatten, für kühle Getränke war von Anfang an in ausreichender Menge gesorgt - dank des Teams aus Mitarbeitenden aller Bereich der Einrichtung, das sich für den genussvollen Ablauf des Festes engagierte. Und so füllten die Gäste der Tagesförderstätte und Bewohner und Bewohnerinnen der Wohnbereiche der Einrichtung wie auch Mitarbeitende, Freunde und Verwandte von Anfang an die Bierzeltgarnituren, um bis in die Abendstunden gemeinsam zu feiern, sich zu unterhalten und auch viel Spaß zu haben. Nach dem Gottesdienst standen dafür Kaffee und Kuchen sowie später Grillspezialitäten, Cocktailbar, eine Tombola, verschiedene Spiele, Musik zum Mitrocken von der Hausband „Die Losgelösten“ und Gedichte von Rene Forlen auf dem Programm. Im Verlauf des Nachmittags kamen auch noch Vertreter des Betreuungsvereins SKFM - Sozialdienst Katholischer Männer und Frauen - sowie der Stadt als Festgäste.
Den Festauftakt aber machte der ökumenische Gottesdienst, den der katholische Pfarrer Dr. Thomas Kigen Cherono und die evangelische Pfarrerin Kerstin Bartels - Geistliche der für St. Johannes und St. Michael zuständigen Kirchengemeinden beider Konfessionen - zelebrierten. Für den aus Kenia stammenden Pfarrer Cherono, der befristet im Bistum Speyer als Seelsorger tätig ist und seit Februar in Ludwigshafen arbeitet, war es der allererste Einsatz in einem ökumenischen Gottesdienst. Diese Premiere mit ihm feiern zu dürfen, sei für sie eine besondere Ehre, wie die evangelische Kollegin zu Beginn betonte. „Frieden beginnt bei mir“: Das Motto der Caritas-Jahreskampagne führte Pfarrer Cherono mit dem Katholikentagsmotto zusammen und leitete damit zu einem Anspiel über, das eine Vorbereitungsgruppe mit Klientinnen und Klienten der Einrichtung erarbeitet hatte. Dieses Anspiel zeigte persönliche Ansätze für friedenstiftendes Handeln angesichts der Herausforderungen der Zeit auf: „Frieden beginnt bei mir! Wenn wir daran arbeiten, gemeinsam die Zuversicht zu behalten, die Unterschiede als Ressource schätzen zu lernen, unserer Grenzen bewusst sind und sie anerkennen, das Zusammenwachsen der Länder in Europa als Chance verstehen und nach Kräften unterstützen, gegen die Beleidigung und Diffamierung von Einzelnen und Bevölkerungsgruppen einstehen“ etwa lautete einer der Beiträge aus dieser Gruppe.
Schlichte weiße Overalls, auf die Teilnehmende einer Konfirmandenfreizeit gemalt hatten, wie sie sich vorstellten, dass ihr „Mensch der Zukunft“ aussehen könnte, standen im Mittelpunkt der Ansprache von Pfarrerin Bartels. „Wie müssen die Menschen sein, damit die Erde nicht kaputtgeht“, sei die Leitfrage dabei gewesen. Herausgekommen war eine Fülle von malerisch visualisierten Ideen dazu, die Bartels anhand zweier von vielen ausgewählter Overalls schilderte. Mit einem grünen Baum, einer durchgestrichene Fabrik mit rauchenden Schloten, einer leuchtenden Glühbirne oder einem großen Smiley zum Beispiel hatten die Jugendlichen ihren Wünschen nach unversehrter Umwelt, einsichtsvollem Handeln in ihr und vertrauensvollem friedlichen und freundlichen Umgang der Menschen miteinander Ausdruck verliehen. „Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir“, der bekannte Segenswunsch drücke sich hier aus und solle für die menschliche Gemeinschaft allgemein Geltung haben, wünschte sich auch die Pfarrerin. Das vermittelten auch die ebenfalls auf den bemalten Overalls mehrfach vorkommenden Symbole der Friedenstaube und des Regenbogens - Zeichen für Gottes Bund mit den Menschen nach der Sintflut. Ans Ende ihrer Ansprache stellte sie die Bitte, dass die am Gottesdienst Teilnehmenden einander den persönlichen Wunsch „Friede sei mit dir!“ zusprächen, die diese auch gern erfüllten.
Die Bitte um Frieden für alle von Krieg, Vertreibung, Ungerechtigkeit, Hunger und Not Betroffenen, aber auch für diejenigen vor Ort in Ludwigshafen, die sich der Einrichtung anvertraut haben, sowie um ein Denken und Handeln mit Maß und Einsicht der „Mächtigen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ stand im Zentrum der Fürbitten, die ebenfalls ein Kreis von Klientinnen, Klienten und Mitarbeitenden des Caritas-Förderzentrums erarbeitetet hatte.
Zum Schluss des Gottesdienstes verteilte Tagesstättenleiter Ulrich Thul als „Mitgebesel“ Karten mit Aufklebern, die die Kernbotschaften der vom Bistum Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz gemeinsam initiierten Kampagne für Menschenwürde und Demokratie „Jetzt zusammen aufstehen für ...“ tragen, an die Anwesenden, und Einrichtungsleiterin Elisabeth Grimberg dankte den den Gottesdienst und das Fest Gestaltenden und wünschte allen von Herzen ein „friedvolles Sommerfest“.
Musikalisch begleitet hatten den Gottesdienst Peter Krabetz am Keybord und Ton-Vinh Trinh-Do, bereichsübergreifender Stabsstellenleiter beim Caritas-Förderzentrum, der sich auch intensiv in der Vorbereitung des Sommerfestes engagiert hatte, an der Gitarre.
Fotos wipress:
Pfarrerin Kerstin Bartels zeigt einen der in der Konfirmandenfreizeit bemalten Overalls.
Pfarrer Dr. Thomas Kigen Cherono begrüßt die Gottesdienstteilnehmer
Stellwände auf dem Festgelände nehmen die Thematik des Gottesdienstes auf.
Fotos von Herrn Trinh-Do zeigen das Bewirtungs- und Fest-Vorbereitungsteam sowie Szenen vom Gottesdienst und nachfolgenden Bühnenprogramm.