Fachbereich Autismus
Für Menschen im Autismus-Spektrum bieten wir Beratung und Therapie. Wir unterstützen Betroffene und ihre Angehörigen in den Bereichen Kommunikation und Motorik, Freizeit und Soziales.
Dieses Angebot gibt es an folgenden Standorten
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Fachstelle Autismus
Die Fachstelle Autismus, als Teilbereich der Ambulanten Dienste des Caritas Förderzentrums St. Laurentius und Paulus, bietet Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung jeden Alters und deren Angehörigen Unterstützung durch Information, individuelle Beratung und Förderung in unterschiedlichen Lebenssituationen.
Nina Weschler
Bereichsleitung
Caritas Förderzentrum St. Laurentius und Paulus Außenstelle Max-Planck-Straße 7
76829 Landau
Folgende Angebote bieten wir:
Autismusspezifische Einzelförderung
Die Förderung in einer Eins-zu-Eins-Situation orientiert sich am Entwicklungsstand sowie den Stärken, Interessen und Bedürfnissen des Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung. Die Förderung findet in den Räumlichkeiten der Fachstelle Autismus statt. In Einzelfällen kann die Förderung auch in einer Bildungseinrichtung oder direkt zu Hause angeboten werden.
Darüber hinaus verfügt die Fachstelle Autismus über Möglichkeiten zur Onlineberatung und -Förderung (CAI).
Vereinzelt werden Tandem-Förderungen (mit zwei Kindern und einer Fachkraft) angeboten, wenn dies erforderlich ist, um die Förderinhalte besser auf die Interaktion mit Gleichaltrigen übertragen zu können oder es zur Psychoedukation (Peer-Counseling) dienlich ist.
Inhaltliche Schwerpunkte der Förderung in Anlehnung an anerkannte Konzepte, wie u.a. TEACCH, können sein:
Der Ausbau kommunikativer und sozialer Fähigkeiten
Der Schwerpunkt jeder Förderung liegt darauf, grundlegende Fähigkeiten, die für eine gelingende Interaktion mit anderen Personen erforderlich ist, zu erwerben. Hierzu zählen beispielsweise verbale und nonverbale Kompetenzen um erfolgreich Gespräche führen zu können, um Missverständnisse und/oder Konflikten zu reduzieren. Förderung von „Small-Talk“, angemessener Ausdruck von Bedürfnissen, sprichwörtlicher Gebrauch von Sprache (mehrdeutige Worte, Redewendungen, Ironie), Erkennen von und Umgang mit eigenen Emotionen und denen des Gegenübers sowie eine Steigerung der Theory of Mind (Fähigkeit zur Perspektivenübernahme) spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Arbeit. Die Kinder und Jugendlichen nutzen die Fachkräfte oftmals als Vertrauensperson um Konflikte und Ängste aus dem Alltag zu besprechen und Hilfestellungen, beispielsweise in Form von Fotogeschichten, Rollenspielen oder Social Stories zu erhalten.
Die Steigerung der Freude an Interaktion mit anderen Menschen
Durch den Aufbau einer tragfähigen Beziehung zur Fachkraft erleben die Nutzer*innen das Gestalten von Beziehungen, das Angenommen werden mit den eigenen Besonderheiten und das gemeinsame Erarbeiten und Erreichen von Zielen. Darüber hinaus orientieret sich die Förderung nach Möglichkeit an Interessen und Begabungen der Nutzer, um ihre Freude am Kommunizieren und Interagieren zu steigern. Dies ist von besonderer Bedeutung, da Personen mit Defiziten in der sozialen Interaktion und Kommunikation oftmals durch das Scheitern in alltäglichen Sozialkontakten verstärkte Rückzugstendenzen aufweisen.
Der Erwerb alltagspraktischer Fähigkeiten
Des Weiteren werden alltagsrelevante Aspekte unterstützt. Es ist ein Ziel die bestmögliche Teilhabe und größtmögliche Eigenständigkeit zu erreichen. Hier können Inhalte wie z.B. das Lesen von Busplänen, ein angemessener Umgang mit Medien, sowie wichtige Alltagshandlungen, besprochen und trainiert werden.
Die Förderung der Wahrnehmung und Psychoedukation
Auf Grund der Auffälligkeiten unserer Nutzer im Bereich der Körper- und Sinneswahrnehmung werden bei Bedarf entsprechende Inhalte in die Förderung integriert. Viele unserer Nutzer*innen entwickeln im Laufe der Zeit ein Störungsbewusstsein, da sie erkennen, dass sie sich von der Mehrheit neurotypischer Menschen unterscheiden. Von Bedeutung ist daher die Auseinandersetzung mit dem Thema „Autismus-Spektrum-Störung“, sowie den damit verbundenen individuellen Stärken und Verbesserungsbereichen, um eine Entwicklung des positiven Selbstbildes zu unterstützen.
Die Förderung der motorischen und kognitiven Fähigkeiten
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung weisen vielmals Schwierigkeiten in der Feinmotorik und visuomotorischen Koordination, der Handlungsplanung, dem Aufgabenverständnis, der Arbeitsorganisation, dem Erfassen von Kategorien und der Flexibilität auf. Darüber hinaus unterscheiden sie sich teilweise durch ihre Konzentrationsspanne, ihre Motivation und den Umgang mit Veränderungen deutlich von Gleichaltrigen. Daher werden je nach Bedarf auch Übungen zur Steigerung der exekutiven Funktionen in die Fördereinheiten integriert.
Die Übertragung der erworbenen Fähigkeiten auf andere Lebensbereiche
Wichtig erscheint die Übersetzung der erlernten Fähigkeiten in den Alltag und weitere Lebensbereiche. Dadurch kann unter anderem die schulische und insbesondere soziale Teilhabe unserer Nutzer*innen stabilisiert und gewährleistet werden. Das Augenmerk liegt dabei stets auf einer größtmöglichen Selbstbestimmung und Selbstständigkeit der Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung.
Umfeldberatung
Neben der Arbeit an individuellen Förderzielen unserer Nutzer*innen spielt die Information und Beratung des persönlichen Umfeldes eine sehr große Rolle. Daher unterstützen wir je nach Bedarf die Familienangehörigen, sowie die institutionellen Bezugspersonen bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Autismus-Spektrum-Störung. Dabei stehen der Umgang und die Unterstützung von Bezugspersonen mit den Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen im alltäglichen Leben, sowie in ihrer weiteren Entwicklung im Fokus. Das Übertragen der Förderinhalte wird hierbei ermöglicht.
Sozialkompetenztraining
Wir bieten wir für Kinder im Vorschulalter und Schulalter Kleingruppen an (2-4 Kinder), um gezielt soziale Beziehungen zu einem Gegenüber herzustellen, aufrecht zu erhalten und zu intensivieren. Hierbei kann besonders der Aspekt der kommunikativen (z.B. Smalltalk, Gesprächsführung) und sozialen Fähigkeiten (z.B. benennen und interpretieren von eigenen Emotionen sowie Gefühle anderer Personen, Theory of Mind, grundlegende soziale Verhaltensweisen erlernen) gefördert werden. Wichtig erscheint uns hier auch die Elternberatung und Anleitung, nach jedem Sozialkompetenztraining findet ein Austausch mit den Eltern statt. Es werden Inhalte zum Üben mit nach Hause gegeben.
Elterntreff
Angehörige von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen finden in unseren regelmäßig stattfindenden offenen Elterntreffs Möglichkeiten zum Austausch. Eine Fachkraft unserer Fachstelle begleitet das Treffen in unserem Café "Caritass".
Unterstützte Kommunikation
Unterstützte Kommunikation ist ein Diagnostik-, Beratungs- und Förderangebot für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die aufgrund einer angeborenen oder erworbenen Behinderung nicht in der Lage sind, sich ihrer Umwelt ausreichend mitzuteilen.
Die Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation (BUK) hält einen Pool an Kommunikationshilfen und eine große Auswahl an UK-Diagnostik- und Fördermaterialien bereit, die die Einschätzung der individuellen Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten aus pädagogisch-therapeutischer Sicht ermöglichen. So können in der BUK herstellerunabhängig Erfahrungen mit unterschiedlichen technischen Hilfen gemacht werden.
Menschen, die sich lautsprachlich nicht oder nur schwer mitteilen können, erhalten mit Hilfe der Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation die Möglichkeit, ihre kommunikativen Fähigkeiten zu verbessern, sich zu äußern und soziale Kontakte aufzunehmen. Dies kann mittels Gebärden, Zeigetafeln und elektronischen Hilfen, wie z.B. einfachen sprechenden Tasten oder komplexen Sprachcomputern, erreicht werden.
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