Caritasverband für die Diözese Speyer
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12. November 2023

„Katholische Kitas stehen für Offenheit, Wertschätzung und Partizipation“

24 Kindertagesstätten erhalten Auszeichnung zur Bestätigung ihrer Qualität 
 

24 Kindertagesstätten aus dem Bistum Speyer haben den Qualitätsbrief des Verbandes Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK) erhalten. Überreicht wurden die Zertifikate am Mittwoch, 8. November, von Caritas-Direktorin Barbara Aßmann als Vertreterin der Bistumsleitung bei einer zentralen Übergabefeier in der Landauer Kirche St. Elisabeth. 
 

Kita-Teams aus fast dem gesamten Bistum - von Speyer im Osten bis Kaiserslautern und Trulben im Westen - waren zusammen mit Vertretern der Einrichtungsträger nach Landau gereist. Sie nahmen den gerahmten Beleg der erfolgreichen Anstrengungen zur Qualitätsentwicklung ihrer Einrichtung und das dazugehörige Schild als dessen nach außen hin sichtbaren Ausweis in Empfang. Ort der Feier war die 1974 eingeweihte Kirche im Landauer Stadtteil Horst, deren Patronin zugleich auch die Patronin der Caritas ist. Und so lag es nahe für Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten im Bistum Speyer, der die Anwesenden begrüßte, und Ursula Wendel, Theologische Referentin im Speyerer Qualitätsmanagement (SpeQM), die den Eingangsimpuls gab, in ihren Beiträgen auch Blicke auf das Leben und Wirken der Heiligen Elisabeth von Thüringen zu werfen. 
 

Vatter erinnerte daran, dass diese sich besonders den Kindern aus „heute würde man sagen prekären Lebensverhältnissen“ zuwandte. Elisabeth, 1207 geboren und 1231 gestorben, ungarische Königstochter, wurde mit 14 Jahren die Frau des thüringischen Landgrafen Ludwig. Aber nach dessen Tod 1227 wurde sie vom Hof verwiesen und schloss sich später den Franziskanerinnen an. „Die bedürftigen Kinder erfuhren durch die Zuwendung Elisabeths Unterstützung, Offenheit und Wertschätzung“, so Vatter. Dies Begriffe - Offenheit, Wertschätzung, Partizipation, Begegnung auf Augenhöhe - seien den Anwesenden auch aus dem Speyerer Qualitätsmanagement bekannt. „Kinder liebevoll in ihrem Leben zu begleiten, den Auf-trag haben Sie als katholische Kindertageseinrichtung und befinden sich so auch in der Nachfolge der Heiligen Elisabeth“.
 

Vatter informierte, dass zum Jahresende insgesamt mehr als 170 katholische Kindertageseinrichtungen im Rahmen des Qualitätsmanagements evaluiert sein und den Qualitätsbrief erhalten haben werden. Etliche davon seien sogar bereits reevaluiert - der Zertifizierungsnachweis muss jeweils nach fünf Jahren erneuert werden. Von den 24 in dieser Übergabefeier ausgezeichneten Einrichtungen seien das fünf.
 

Auch an die politisch Verantwortlichen in den Ortsgemeinden richtete Vatter die Worte: „Bildung, Erziehung und Betreuung der uns anvertrauten Kinder ist die gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten und wir freuen uns, dass wir durch Ihre partnerschaftliche Zusammenarbeit katholische Kindertageseinrichtungen betreiben können.“ Die katholischen Träger übernähmen mit ihren Einrichtungen hier einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag. „Im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben wollen wir Kinder auf dem Weg zu einem sinnerfüllten Leben gelingend begleiten. Ein Baustein, um dies zu gewährleisten, ist das Speyerer Qualitätsmanagementsystem“.
 

Ursula Wendel griff in ihrem Impuls, den sie mit einer Elisabeth-Puppe, einer Krone und einem Burgmodell sowie einem an das Rosenwunder erinnernden Rosenkorb lebendig gestaltete, auf, in welch kurzer Zeit die Heilige ihr Lebenswerk vollendete. „Mit 14 kam sie durch Heirat auf die Wartburg, wurde Witwe mit 20 Jahren und starb mit 24.“ Dies setzte Wendel in Bezug zu der in einigen Fällen durchaus knappen Zeit, die die Kita-Teams jeweils hatten, um die Vorgaben für den Qualitätsbrief umzusetzen und bereit für die Evaluation und das Abschlussgespräch zu sein. Sie schilderte den immensen Umfang der zu bewältigenden Aufgaben. „Und Sie haben es geschafft! Wie Elisabeth haben sich die Teams erfolgreich auf den Weg gemacht zu etwas Neuem.“ Und wie das Brot im Korb sich in Rosen verwandelt habe, sei aus den Mühen um die Qualifikation auch für die Kitas etwas Neues, Schönes entstanden. „Sie und Ihr Tun in der Kita sind wertvoll, wichtig und segensreich“.
 

Auch Caritasdirektorin Barbara Aßmann würdigte, dass sich die Teams auf den Qualitätsmanagement-Prozess eingelassen haben, der für alle Kindertageseinrichtungen vor einem Jahrzehnt verbindlich geworden war. Sie dankte den Mitarbeiten-den wie auch den Trägern, dass sie sich in den Prozess begeben hätten, auch wenn sie manchmal sicher unsicher gewesen seien, was da auf sie zukäme. „Aber Sie haben sich darauf eingelassen, und Sie haben dabei viel gelernt“. Nun seien sie dafür gerüstet, ihre Kita auch weiterzuentwickeln. Und sie würden dafür auch weiterhin Unterstützung erhalten. „Ich danke Ihnen, dass Sie an das Thema herangegangen sind. Und nun haben Sie auch verdient, dass Sie den Qualitätsbrief erhalten“. 
 

Info: 
Der KTK-Qualitätsbrief bescheinigt den Tageseinrichtungen, dass sie auf der Grundlage des KTK-Gütesiegel-Bundesrahmenhandbuchs eine Reihe von Anforderungen erfüllen, die hier festgehalten sind. Dieses Bundesrahmenhandbuch hat der KTK-Bundesverband als Richtlinie für die Qualitätsentwicklung von Kitas erstellt. Für den Qualitätsbrief müssen die Anforderungen in sechs von insgesamt neun Qualitätsbereichen umgesetzt werden, was schließlich in einer Evaluation durch den Caritasverband geprüft wird. Der Beleg der erfolgreichen Umsetzung gilt fünf Jahre, dann muss reevaluiert werden.
 

Übergeben wurde der KTK-Qualitätsbrief am 8. November an folgende Einrichtungen: 

  • Kindergarten Spatzennest in Weisenheim am Sand von der Pfarrei Heilige Theresia vom Kinde Jesu Bad Dürkheim 
  • die Kindergärten St. Jakobus in Germersheim und St. Elisabeth in Lingenfeld von der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini Germersheim 
  • der Kindergarten St. Martin in Kaiserslautern von der Pfarrei Heiliger Martin Kaiserslautern 
  • der Kindergarten St. Michael in Klingenmünster von der Pfarrei Heilige Maria Magdalena Klingenmünster 
  • die Kindergärten St. Hedwig und St. Michael in Ludwigshafen von der Pfarrei Heilige Katharina von Siena Ludwigshafen 
  • die Kindergärten Heilig Geist, Herz Jesu und St. Sebastian I in Ludwigshafen von der Pfarrei Heilige Petrus und Paulus Ludwigshafen 
  • die Kindergärten St. Elisabeth und St. Marien in Neustadt und der Kindergarten St. Johannes in Neustadt-Mußbach von der Pfarrei Heilige Theresia von Avila Neustadt 
  • der Kindergarten Die Hawestrolche in Clausen von der Pfarrei Maria König Rodalben 
  • die Kindergärten St. Pirminius in Eppenbrunn und St. Stephanus in Trulben von der Pfarrei Heiliger Wendelinus Trulben 
  • der Kinderhort Nardinihaus, der Kindergarten Nardinihaus und der Kindergarten St. Josef in Pirmasens von der Gemeinnützigen Nardinihaus Pirmasens GmbH
  • Reevaluiert wurden die Kindergärten St. Christopherus, St. Hedwig, St. Joseph, St. Konrad und Mariä Himmelfahrt in Speyer von der Pfarrei Pax Christi Speyer
     

Text und Fotos: Henning Wiechers für den Caritasverband für die Diözese Speyer

Bildunterschrift: 
Nr.1: 24 Einrichtungen konnten den Qualitätsbrief entgegennehmen - ein Gruppenbild.

Nr.2 u. Nr. 3: Ursula Wendel, Theologische Referentin im Speyerer Qualitätsmanagement (SpeQM) gab den Impuls in der Übergabefeier mit Bezug auf die Heilige Elisabeth. Links neben ihr Joachim Vatter, Leiter der Abteilung Regionalverwaltungen und Kindertagesstätten im Bistum Speyer, rechts Caritasdirektorin Barbara Aßmann und Ludmilla Franzen vom Referat Kita des Caritasverbandes für die Diözese Speyer.

Nr.4: Barbara Aßmann überreicht die Qualitätsbriefe.