Caritasverband für die Diözese Speyer
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Caritasverband dankt seinen ehrenamtlich Engagierten mit großem Festtag
„Ehrenamtliche sind Ermöglicher für Räume der Begegnung mit Gott. Sie wenden sich den Menschen zu, die zu kurz kommen und an den Rand unserer Gesellschaft gedrängt sind.“ Das sagte der Weihbischof Otto Georgens im Gottesdienst zum Auftakt des Caritas-Tages der Ehrenamtlichen. Rund 500 Menschen nahmen an dem Gottesdienst am Samstag, 18. November, in der Kirche St. Hildegard in St. Ingbert teil.
Am Caritas-Tag der Ehrenamtlichen bedankt sich der Caritasverband für die Diözese Speyer bei seinen ehrenamtlich engagierten Mitarbeite*innen für ihren Einsatz mit einer großen Feier. Coronabedingt konnte der Tag drei Jahre lang nicht stattfinden. Umso positiver war es, dass sich für die Neuauflage rund 350 Gäste für den ganzen Tag angemeldet hatten und aus allen Dekanaten des Bistums Speyer nach St. Ingbert in die Stadthalle gekommen waren.
„Das caritative Ehrenamt ist vielfältig“, so der Weihbischof. „Besuchsdienste für Kranke, Lernpatenschaften für Kinder, Hausaufgabenhilfe, Integrationsunterstützung und Sprachkurse für Flüchtlinge, Hospizbegleiter, Freizeitbegleiter für Menschen mit Behinderung und vieles mehr ist nur möglich durch das Engagement Ehrenamtlicher.“ Für viele Menschen, auch für Jüngere, sei ein Ehrenamt selbst-verständlich und gehöre zur Entfaltung der Persönlichkeit. „Die investierte Zeit ist eine frei verschenkte Gnade. Aber wir müssen aufpassen, dass Ehrenamtliche nicht zum Lückenbüßer für den Personalmangel im Hauptamt werden“, mahnte Georgens.
St. Ingberts Oberbürgermeister Ulli Meyer betonte die Bedeutung des Ehrenamts für die gesellschaftliche Solidarität: „Sie, die Sie heute hier sind, Sie helfen und engagieren sich sozial und hetzen nicht wie andere in den so genannten sozialen Netzwerken.“
Der Landrat des Saarpfalz-Kreises Theophil Gallo sagte zur Begrüßung in der Stadthalle: „Wir sind aufeinander angewiesen in Zeiten von Spaltern und Nölern und ich bitte Sie: Bleiben Sie dabei. Ihr Engagement wird in Zukunft noch notwendiger sein für die Gestaltung einer menschlichen und sozialen Zukunft.“
Manfred Traub, der Vorsitzende des Forums Caritas Ehrenamt, das ist die Vertretung aller caritativ Engagierten in der Diözese Speyer, zitierte aus Wilhelm Buschs Gedicht „Ehrenamt“: „Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt Dir geben“, und meinte, dem schließe er sich nicht an, denn: „Ehrenamt macht tat-sächlich glücklich, die Forschung hat das auch bestätigt.“ Er betonte die gute Unterstützung des Forums durch die beiden Referenten für Gemeindecaritas des Caritasverbandes, Lukas Buschbacher und Stefanie Horn-Wolniewicz, die immer ansprechbar seien für ehrenamtlich Engagierte.
Im Rahmen des Caritas-Tages wurde auch wieder der Nardini-Preis verliehen, der in den vergangenen drei Corona-Jahren jeweils in wechselnden Formaten vergeben werden musste. Preisträger ist Pflasterstube Kaiserslautern, bei der Ehrenamtliche zusammen mit dem Malteser-Hilfsdienst und Pfarrer Keller von der Pfarrei Heiliger Martin einmal im Monat einen Mittagstisch und eine medizinische Sprechstunde mit Versorgung für Menschen ohne Krankenversicherung anbieten. Rund 30 engagierte Menschen, darunter Ärzt*innen und Pflegekräfte kümmern sich so um zwischen 40 und 80 Betroffene. Sie begleiten die Gäste der Pflasterstube zu Untersuchungen und Spenden ermöglichen die Kostenübernahme von Medikamenten oder Arztrechnungen. Der Nardini-Preis ist mit 1000 Euro dotiert. Caritasdirektorin Barbara Aßmann hielt die Laudatio auf die Preisträger und überreichte im Namen der Preis-Jury einen symbolischen Scheck und die Urkunde des Preises.
Ausgezeichnet wurden auf der Bühne der Stadthalle auch drei besonders aktive Ehrenamtler mit dem Caritas-Ehrenkreuz in Gold: Elisabeth Vogelgesang, aus der Pfarrei Heilige Veronika, Hans-Georg Ochs aus der Pfarrei Jakobus der Ältere und Hans Pauly aus der Pfarrei Heiliger Ingobertus. Elisabeth Vogelgesang ist besonders engagiert als Hospizbegleiterin. Hans-Georg Ochs widmet seine Zeit im Ehrenamt Migrant*innen mit Sprachkursen und engagiert sich in der kommunalen Flüchtlingsarbeit. Hans Pauly fährt das Seniorenmobil, das ältere Menschen zum Einkaufen begleitet und kocht – unter anderem - für den Mittagstisch des „Treff em Gässje“, einem Anlaufpunkt für wohnungslose und einkommensschwache Menschen. Der Caritasvorsitzende Vinzenz du Bellier würdigte den Einsatz der drei Ausgezeichneten mit je einer launigen Laudatio und die Gäste des Caritas-Tages spendeten sowohl für die Nardini-Preisträger, als auch für die Ehrenkreuz-Empfänger großzügig Applaus.
Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von der Bergkapelle St. Ingbert und der Gruppe „Sing & Swing“. Nachmittags traten Tänzer*innen des Sportvereins DJK St. Ingbert auf mit ihren Nummern Topolina, Zaubersterne und Yebo. Außerdem konnten die Gäste des Caritas-Tages am Nachmittag aus neun Ange-boten von Yoga über eine Stadt- oder Brauereiführung einer Kinowerkstatt oder einem Cello-Konzert und anderen Aktivitäten auswählen.
Einen stimmungsvollen Abschluss bildete die Aktion „Eine Million Sterne“, bei der zu einer Meditation viele Kerzen aufgestellt werden, um den Dankeschön-Tag abzurunden. Da es draußen regnete, wurde der Abschluss in die Stadthalle verlegt, wo nicht ganz so viele Kerzen aufgestellt werden konnten.
Text und Fotos: Melanie Müller von Klingspor für den Caritasverband für die Diözese Speyer / Mario Moschel (der knipser)
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