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05. Dezember 2023

Manche Weihnachtswünsche sind ganz leicht zu erfüllen  

Bescheidene Wünsche wie Schokolade, Pralinen, Socken oder Wein
 

Im Caritas-Altenzentrum St. Elisabeth steht ein schöner Weihnachtsbaum voller Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner. Wer den Senioren einen Wunsch erfüllen möchte, kann gerne vorbeikommen. Es ist ganz leicht.


Der schön geschmückte Weihnachtsbaum vor der Cafeteria im Caritas Altenzentrum St. Elisabeth zieht die Blicke der vorbeikommenden Bewohner und Besucher auf sich. Lichterketten, rote, goldene und grüne Kugeln, Zuckerstangen, Engel und ganz viele rote Sterne machen ihn zu einem echten Hingucker. Doch nicht nur das, er lässt auch Wünsche wahr werden, denn wer genau hinsieht, bemerkt, dass immer zwei rote Sterne zusammen an einem Band hängen. Auf dem einen steht eine Nummer, auf dem zweiten dieselbe Nummer und der Wunsch eines Bewohners.

 

So ist zum Beispiel auf dem Stern mit der Nummer 86: „männlich, 60 Jahre, Ritter Sport Jogurt“ zu lesen. Jeder Bewohner von St. Elisabeth hat durfte einen Wunsch äußern. Es sind bescheidene Wünsche: Schokolade, Pralinen, warme Socken, ein Schal, eine Flasche Wein oder ein Piccolo. Wer den Senioren eine Freude machen möchte, nimmt sich einfach einen Doppelstern vom Baum. Der Baum ist leicht für alle Besucher zugänglich. Wenn man vor dem Haupteingang die Treppe hinuntergeht, kommt man direkt ins Foyer vor der Cafeteria. Nun muss nur noch das Geschenk besorgt, verpackt und der Stern, auf dem nur die Nummer steht, am Päckchen befestigt werden. Bis zum 22. Dezember sollten die Geschenke wieder zurück ins Altenzentrum gebracht werden. Dort steht von Montag bis Freitag im Eingangsbereich hinter dem Haupteingang ein Bollerwagen, in den die Päckchen gelegt werden können. Sie werden dann bis Weihnachten aufbewahrt und anhand der Nummern den Bewohnern zugeordnet. An Heiligabend ist dann Bescherung. 


Es ist der zweite Wunschbaum des Altenzentrums. Im vergangenen Jahr stand er im Stadthaus, weil wegen der Corona-Restriktionen Besucher noch nicht so einfach ins Altenzentrum kommen durften. Die Bewohner haben den Baum also gar nicht gesehen. Das ist dieses Jahr anders und die Freude darüber ist groß. Der Baum kann nämlich noch mehr als Wünsche erfüllen. Er weckt Erinnerungen an früher und er bringt Menschen miteinander ins Gespräch. „Wir hatten bunte Kugeln und rote Wachskerzen auf unseren Baum“, erzählt Bewohnerin Annerose Baumann. Bei Gerti Bentz sah der Baum jedes Jahr anders aus. „Mal hatten wir ihn nur in Silber geschmückt. Ein Jahr hatten wir sogar nur Lametta und sonst nichts“, erinnert sich die Seniorin. Über den Baumschmuck des diesjährigen Wunschbaums sei im Vorfeld schon viel diskutiert worden, erzählt Kirstin Fischer, Bereichsleiterin Sozialer Dienst. „Die Bewohner haben sich dann auf die klassischen Farben rot, grün und gold geeinigt.“ Bewohnerin Hildegard Roth hat viele hübsche Engelchen aus weiß-goldener Wolle gebastelt. Die meiste Arbeit habe sicher die ehrenamtliche Mitarbeiterin Stephanie Keller-Hals gehabt, die für Wünsche der 99 Bewohnerinnen und Bewohner je zwei Sterne ausgeschnitten hat. 


Inzwischen sind Gerti Bentz und Annerose Baumann ins Erzählen gekommen. Sie erzählen von den Wunschzetteln, die ihnen die Kinder und Enkel mit Bildern aus Katalogen zusammengestellt haben. „Wir haben an das Christkind geschrieben“, wirft Einrichtungsleiterin Kim Smetan ein. „Und an Heiligabend ein Glöckchen geläutet“. Gerti Bentz und ihre drei Geschwister haben immer ein Geschenk für alle bekommen. Besonders schön sei ein Kasperletheater gewesen, erinnert sie sich. Weihnachtslieder singen an Heiligabend war sowohl bei den Bewohnerinnen als auch bei den Mitarbeiterinnen Brauch, stellen sie fest. Auch im Altenzentrum werden Weihnachtslieder gesungen. Gerti Bentz gibt gleich noch eine Kostprobe und singt das Lied vom Vögelein im Tannenwald, das die anderen nicht kennen. „Das habe ich mit meiner Großmutter gesungen“, sagt sie und erklärt zur Verblüffung der anderen: „Ich habe den Text noch mal gegoogelt“. 


Die nächsten Wochen werden sich beim Wunschbaum sicher immer wieder Bewohner treffen und den Zauber der nahenden Weihnacht und der vielen Weihnachten, die sie schon erlebt haben, ein bisschen spüren. 

 

Text und Bild: Christine Kraus