Caritasverband für die Diözese Speyer
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30. November 2022

“Wir greifen bedürftigen Müttern unter die Arme“  

Spendenübergabe der kfd St. Maria Kaiserslautern an die Babykleiderkammer des Caritas-Zentrums

 

Fast hätte man glauben können, in einer gut sortierten Kinderboutique zu sein. Doch all die schönen Sachen gab es nicht zu kaufen: Die katholische Frauengemeinschaft St. Maria spendete sie der Babykleiderkammer des Caritas-Zentrums Kaiserslautern. Ein Engagement, das von Herzen kommt und bereits seit über vier Jahrzehnten ungebrochen ist.  Einmal im Jahr findet die Übergabe statt. 

Am 30. November war es wieder so weit.  Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Im Pfarrzentrum St. Maria türmte sich auf Tischen, in Kartons und Taschen alles, was Kleinkinder brauchen: Strampelanzüge, Hemdchen, weiche Decken, Pullover, Mützen und babykleine Socken. Vieles ist selbst gemacht. Sogar eine Dame, die bereits ins Seniorenheim umgesiedelt ist, lässt noch immer die Nadeln klappern und produziert eifrig Wollsöckchen. „Manches kaufen wir auch dazu. Dazu verwenden wir die Geldspenden, die wir bekommen“, sagte Anni Brandstätter. Sie ist Vorsitzende der kfd St. Maria und setzt sich schon ihr halbes Leben für die gute Sache ein. Dafür rührt sie kräftig die Werbetrommel, um die Aktion publik zu machen. Ihr Einsatz zahlt sich aus. „Neben Geld bekommen wir auch Dinge, die die Leute nicht mehr benötigen, weil ihre Kinder zu groß dafür geworden sind. Das sind neben Kleidung auch Spielsachen und Kuscheltiere.“ 


Und so waren an diesem Tag auch Puppen und sogar zwei Hochstühle im Spendenpaket enthalten. Bis zur Übergabe an das Caritas-Zentrum stapelt sich alles bei den Brandstätters zuhause. „Mein Mann freut sich, dass wir jetzt wieder mehr Platz haben“, meinte Anni Brandstätter mit einem Schmunzeln. Lange wird der Freiraum nicht bestehen bleiben, denn das Produzieren und Sammeln geht in die nächste Runde. „Wir machen natürlich weiter“, ist sich die zehn- bis zwölfköpfige Gruppe der aktiven Frauen einig und nimmt damit den Unkenrufen, die diesjährige Spendenaktion sei womöglich die letzte, den Wind aus den Segeln. „Wir sind zwar nicht mehr die Jüngsten und viele von uns schon um die 80, aber uns ist es wichtig, bedürftigen Müttern unter die Arme zu greifen. Denn eine Babyausstattung ist teuer, und die Kleinen wachsen ja schnell aus den Sachen heraus“, so Brandstätter. Dafür ist Theresia Ertel von der Schwangerschaftsberatung des Caritas-Zentrums dankbar. „Viele der Mütter, die uns aufsuchen, haben wenig Geld. Für sie ist unsere Babykleiderkammer eine große Entlastung.“ Sie ist alle zwei Wochen dienstagsmorgens für zwei Stunden geöffnet. „Die Frauen können sich dann aussuchen, was sie für ihre Kinder am dringendsten brauchen.“ Damit das Angebot übersichtlich ist, sortieren Ehrenamtliche die Kleidung nach Art und Größen. „Jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, sind besonders warme Sachen gefragt und im Hinblick auf Weihnachten auch Spielsachen“, sagt Aurelia Strobel-Müller von der Schwangerschaftsberatung. Und ihre Kollegin Trudel Grundke ergänzt: „Das Angebot richtet sich in erster Linie an Kinder bis zu drei Jahren, aber wir haben auch Kleidung für größere Kinder bis zum Alter von etwa sechs Jahren. Denn auch die Geschwister der Kleinen sollen nicht leer ausgehen.“
Die jährlichen Spenden der kfd St. Maria seien eine große Hilfe für das Caritas-Zentrum, sagt Einrichtungsleiterin Beate Schmitt und freut sich, dass die Frauen weiterhin aktiv bleiben wollen. „Das ist eine tolle, großzügige Aktion. Sie ist ein Selbstgänger, auf den wir uns verlassen können. Die Frauen nehmen uns sehr viel Arbeit ab, denn sie kümmern sich um alles. Wenn es nötig ist, waschen sie sogar gespendete Kleidung.“ 
Für den umfassenden Einsatz gab es deshalb ein kleines Dankeschön. Bevor es an das gemeinschaftliche Kaffeetrinken ging, an dem auch Pfarrer Martin Olf, Leiter der Pfarrei Heilig Geist, teilnahm, überreichten die Mitarbeiterinnen der Schwangerschaftsberatung jeder Frau eine Blume und einen Kalender. In dem hat der Termin für die Spendenübergabe 2023 sicher bald seinen festen Platz. 

 

Text und Fotos: Friederike Jung 
Bildunterschrift: 
Alles, was man für ein Baby braucht, liegt auf dem Spendentisch der katholischen Frauen. 
Die kfd-Frauen und Vertreterinnen des Caritas-Zentrums freuen sich über die Unter-stützung für bedürftige Mütter. 
Zum Dank an die kfd-Frauen gab es Kaffee und Kuchen, eine Blume und einen Kalender. 
Vorne Theresia Ertel von der Schwangerschaftsberatung des Caritas-Zentrums, dahinter (von links) ihre Kollegin Aurelia Strobel-Müller, Anni Brandstätter von der kfd, Trudel Grundke von der Schwangerschaftsberatung und Beate Schmitt, Leiterin des Caritas-Zentrums, freuen sich darüber, dass die Frauen mit ihren Spenden weitermachen werden.