Caritasverband für die Diözese Speyer
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26. Februar 2024

Seifenblasen platzen lassen oder Fußball spielen  

Tovertafel bringt Spaß und Konzentration für die Bewohner des Caritas-Förderzentrums St. Johannes & St. Michael  


Mit finanzieller Unterstützung der Lotterie „Glücksspirale“ konnte das Ludwigshafener Caritas-Förderzentrum St. Johannes & St. Michael eine Tovertafel für den Wohnbereich der von Multipler Sklerose (MS) betroffenen Kunden von St. Michael anschaffen. 
 

Die Tovertafel, auf Deutsch „Zaubertisch“, ist eine in den Niederlanden entwickelte Spielekonsole, die - an der Raumdecke installiert - via Projektor und Infrarotsensoren einen darunter stehenden Tisch zur interaktiven Spielfläche mit Bildern und Symbolen macht. Die Spielerinnen und Spieler können den Verlauf mit ihren Handbewegungen steuern. Entwickelt wurde die Tovertafel, die laut Hersteller insgesamt mehr als 30 Spiele in verschiedenen Schwierigkeitsgraden erschließt, ursprünglich für Menschen mit kognitiven Einschränkungen wie etwa Demenz. „In einem Caritas-Altenzentrum haben wir dann auch die Tovertafel kennengelernt“, berichten die Einrichtungsleiterin des Ludwigshafener Förderzentrums, Elisabeth Grimberg und die Fachbereichsleiterin St. Michael, Susanna Karadja. 


„Dabei ist uns die Idee gekommen, dass das Gerät auch Möglichkeiten für an MS Erkrankte bieten könnte, um trotz ihrer motorischen Einschränkungen die Beweg-lichkeit zu trainieren.“ So wurde im vergangenen Jahr mit dem Anbieter ein Probe-lauf in St. Michael vereinbart. „Der wurde sehr gut angenommen“, berichtet Susanna Karadja. Die Spielenden hätten bekundet, dass sie viel Freude daran haben. „Die Herausforderungen an die Reaktionsgeschwindigkeit sind so, dass sie auch gut von unseren Kunden bewältigt werden können, und die Bedienung nur mit den Händen auf dem Tisch ist für sie weitaus besser geeignet, als wenn sie etwa Tastaturen oder Joysticks benutzen müssten“, so Karadia.


„Mit dem Antrag auf Unterstützung zur Anschaffung eines eigenen Gerätes, dessen Gesamtkosten bei knapp 10.000 Euro liegen, wandten wir uns an die „Glücksspirale“, berichtet Elisabeth Grimberg weiter - und „der Antrag wurde ohne große Formalitäten akzeptiert, die Förderzusage kam nach wenigen Monaten, und zwar für die Gesamtsumme“, fügt sie dankbar an.


Nun ist die neue Tovertafel seit Kurzem im Speiseraum des Wohnbereichs im Obergeschoss der Tagesstätte des Caritas-Förderzentrums St. Johannes & St. Michael im Einsatz. Ralf Haberkorn und Matthias Weber, die beim Fototermin gerade an ihr spielen, ist der Spaß deutlich anzumerken, wenn sie sich etwa im Platzenlassen virtueller Seifenblasen messen oder gegeneinander mit den Händen auf dem Tisch „Fußball“ spielen.


Info: 
Die „Glücksspirale“ entstand 1970 aus der Olympia-Lotterie, die die Sommerspiele 1972 in München und Kiel mitfinanzieren sollte. Heute unterstützt sie mit ihren Zweckerträgen wohltätige Projekte in den Bereichen Sport, Denkmalschutz, Natur- und Umweltschutz, Wohlfahrtspflege und Musikkultur. 


Text und Fotos: Henning Wiechers (wipress) für den Caritasverband für die Diözese Speyer 
Bildunterschriften: 
Bild 1: Matthias Weber und Ralf Haberkorn (von links) messen sich in den Spielen, die die neue Tovertafel auf den Tisch projiziert.
Bild 2: Ein an der Decke montierter Prozessor mit Projektor und Infarotsensoren ist das Herz der Anlage.
Bild 3: Fachbereichsleiterin Susanna Karadja und Stefan Bechstein beobachten die Spielenden amüsiert.
Bild 4: Das Gerät bietet eine Auswahl von verschiedenen Spielen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.