Caritasverband für die Diözese Speyer
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Das Katholische Altenzentrum in Landau testet mit seinen Bewohner*innen den Einsatz interaktiver Spiele. So erleben die Senior*innen durch die Förderung von Bewegung und sozialer Interaktion wertvolle Glücksmomente
Eine Mitarbeiterin berichtet: Mitte Januar luden wir fünf Bewohnerinnen aus unserem Demenz-Wohnbereich ein, um unsere Tovertafel kennenzulernen. Beim Betreten des Raums war bereits das erste Spiel aktiv. Nach einer kurzen Einweisung ließen die Bewohnerinnen mit Freude die bunten, interaktiven Seifenblasen auf dem Tisch platzen. Nach und nach wurden verschiedene Spiele im Niveau 2 getestet. Am besten kam bei unserer Testgruppe das "Laubfegen" an. Eine Bewohnerin zeigte auf die Tovertafel an der Decke und fragte uns, was wir denn darin versteckt hätten, dass die Spiele funktionieren. Sie animierte die anderen zum Mitmachen und äußerte mehrmals mit Begeisterung, wie gut es ihr gefällt.
Eine weitere Bewohnerin, meist sehr unruhig und mit einer ausgeprägten Lauftendenz, brauchte anfangs etwas Zeit. Als sie erkannte, dass die gezeigten Formen auf ihre Bewegungen reagierten, bewegte sie ununterbrochen ihre Hände über den Tisch und tauchte regelrecht in die Spiele ein. Besonders positiv reagierte sie auf die sich verändernden Farben und die Musik. Eine weitere Dame zeigte sich erstaunt über die Technik. Wenn Blätter den Rand des Tisches berührten, hielt sie ihre Hände neben dem Tisch auf, um herunterfallende Blätter aufzufangen. Insbesondere die kleinen Details, wie Marienkäfer, die sich unter dem Laub versteckten und beim Antippen über den Tisch flogen, führten zu großer Begeisterung. Nach den ersten Spielläufen, musste keine Anleitung mehr gegeben werden. Die Bewohner*innen versuchten selbständig herauszufinden, wie sich das Bild auf dem Tisch beim Antippen, Streichen oder beim „Draufpatschen“, wie von einer Bewohnerin bezeichnet, verändert.
Eine Woche später konnte die nächste Gruppe unserer Bewohner*innen aus einer anderen Wohngruppe die neue Tovertafel testen. Schnell zeigte sich, dass man die Bewohner*innen ohne Demenzerkrankung verstärkt animieren muss, sich aktiv an den Spielen zu beteiligen. Am nächsten Tag wurden Bewohner*innen einer weiteren Wohngruppe eingeladen und auch hier zeigte sich ein gemischtes Bild. Die Rückmeldungen reichten von „Das ist mal etwas anderes“ bis hin zu „Ich finde das langweilig“. Insgesamt dominierte aber eine größere Zurückhaltung als bei der Durchführung mit an Demenz erkrankten Bewohner*innen. Aus diesem Grund haben wir für unsere Einrichtung entschieden, die Tovertafel überwiegend für die Gruppe von Bewohner*innen mit einer Demenzerkrankung anzubieten, selbstverständlich aber auch für die Bewohner*innen, die sichtbar Spaß an den interaktiven Spielen hatten.
Das Angebot findet seither dreimal in der Woche statt und vor jedem Termin wird neu besprochen, welche Bewohner*innen eingeladen werden sollen und möchten. Über die Teilnahme führen wir eine Liste, die zusätzlich eine Spalte enthält, in der kurz die Stimmung abgebildet wird, welche für zukünftige Teilnahme und entsprechende Vorbereitung hilfreich ist.
In den letzten Durchgängen mit an Demenz erkrankten Bewohner*innen zeigte sich immer wieder, welche Bereicherung die Tovertafel darstellt. Die Freude, die die Teilnehmer*innen sowohl verbal, als auch durch ihre Mimik und Gestik ausdrücken, ist kaum in Worte zu fassen. Wir sind dankbar für diese großartige Aktivierungsmöglichkeit und freuen uns auf die kommenden Momente mit viel Spaß und Freude durch Einsatz der verschiedenen interaktiven Spiele wie Gartenarbeit, musikalische Aktivierungen, Zeichnen, Fußballspielen oder Memory.
Text und Bild: Katholisches Altenzentrum Landau