Caritasverband für die Diözese Speyer
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Sommerfest des Caritas-Förderzentrums St. Johannes & St. Michael mit vielen Gästen aus der Nachbarschaft, der Stadt und dem Kreis
Das Ludwigshafener Caritas-Förderzentrum St. Johannes und St. Michael hat am Mittwoch, vier Tage nach dem Johannistag im Innenhof der Einrichtung sein Sommerfest gefeiert: Nach der Corona-Pause seit 2020 zum ersten Mal auch wieder mit Einladung an Familien, Freunde, Nachbarn und Partner.
Geselligkeit, gutes Essen und Trinken, Cocktailbar, Tombola, Spiele und Musik zum Mit-Rocken – diese Zutaten machten den Nachmittag und Abend auf den Bierzeltgarnituren unter Pavillondächern für die Gäste der Tagesförderstätte und Bewohner und Bewohnerinnen der Wohnbereiche der Einrichtung zu einem mit viel Freude erlebten Ereignis. „Das genossen sie gemeinsam mit Familien, Freunden und Mitarbeitenden des Förderzentrums offensichtlich sehr“, wie Tagesstätten-Leiter Ulrich Thul nach dem Ausklang gegen 20 Uhr aufgrund der bei ihm eingelaufenen Rückmeldungen resümieren konnte. Die Tagesstätte der Einrichtung, die Menschen mit psychischer Erkrankung, seelischer Behinderung sowie von Multipler Sklerose und anderen neurologischen Erkrankungen Betroffene unterstützt, hatte die Vorbereitung und Organisation des Events übernommen. Küche, Hauswirtschaftsbereich und Hausmeisterei waren ebenfalls mit im Boot.
Den Auftakt des Sommerfestes machte nach den Begrüßungsworten der stellvertretenden Einrichtungsleiterin Sabine Busch ein ökumenischer Gottesdienst mit der katholischen Gemeindereferentin Simone Hartner von der Pfarrei Heilige Petrus und Paulus und dem evangelischen Pfarrer Florian Grieb von der Jona-Gemeinde. Auch eine Gruppe von Tagesstätten-Gästen und in der Einrichtung Wohnenden hatte zusammen mit Arbeitserzieherin Ulrike Pfaff, den Ergotherapeutinnen Doris Aichele und Eva-Maria Maisch sowie dem Diplom-Sozialarbeiter Andreas Hopfenzitz den Gottesdienst vorbereitet. So übernahm diese Gruppe die Fürbitten, und Pfaff und Hopfenzitz begleiteten die kräftig mitgesungenen Lieder mit Altblockflöte und Gitarre. Leitthema des Gottesdienstes waren Gedanken und Erfahrungen zum Ansehen, Angesehen sein, Gesehen- und Wahrgenommen werden. Das, so wurde in den Texten herausgestellt, sind Grundbedürfnisse des Menschen, und gerade auch für die vom Caritas-Förderzentrum Betreuten von großer Bedeutung.
Pfarrer Florian Grieb zog in seiner Ansprache die alttestamentliche Geschichte der Hagar, ägyptische Sklavin von Abrahams Frau Sara, heran. Hagar, zur „Leihmutter“ für die kinderlose Herrin erkoren, hatte sich, so die Geschichte, mit Sara überworfen und entzog sich deren Demütigungen durch eine Flucht in die Wüste. In ihrer größten Verzweiflung durfte sie dort ihr Ansehen bei Gott erkennen: „Du bist ein Gott, der mich sieht“ - und fand dadurch die Kraft, zurückzukehren und ihr Los auf sich zu nehmen. Des Angesehenseins bei Gott könne sich jeder Mensch gewiss sein. Das sei eine Grundlage dafür, persönliche Krisen zu bewältigen, aber auch dafür, anderen Hilfe in schwierigen Situationen zu geben. Dafür, nicht wegzusehen, sondern hinzusehen, die Menschen in ihrer Not wahrzunehmen.
Nach dem Gottesdienst wurde die Kaffeetafel eröffnet und zu den Vergnügungsangeboten eingeladen. Die hauseigene Band „Die Losgelösten“ mit Thomas Kinzebach, Michaela Kraus, Thomas Müller, Gerhard Haag und Andreas Hopfenzitz mit seiner Gitarre als Unterstützung, waren der erste Punkt in einem musikalischen Bühnenprogramm. Los ging’s mit dem „Abenteuerland“ von Pur und weiter mit Titeln, die den Großteil der Gäste mitrocken ließen. „Die Band“, berichtete Hopfenzitz am Rande, „ist den Sommer über oft im Einsatz, etwa bei Pfarrfesten oder Veranstaltungen Stadtteil“.
Den zweiten Part übernahm das Projekt „Artcoolato“ mit der Künstlerin und Saxofonistin Silke Wolff, und schließlich kündigte Hopfenzitz noch einen „Special Guest“ als Überraschung an.
Mit Verlauf und Besuch des Sommerfestes zeigte sich Ulrich Thul am Ende sehr zufrieden, gerade auch weil viele Gäste „von außen“ die Einladung wahrgenommen hatten. „Zu den Eingeladenen gehörten neben Familienangehörigen und Freunden auch Gäste aus der Nachbarschaft und Vertreter der benachbarten, befreundeten Kulturinstitutionen. So auch die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, die in der Pandemie auch Hofkonzerte bei uns gegeben hat, und Vertreter vom Wilhelm-Hack-Museum, vom Kulturzentrum Das Haus sowie Vertreter der Kommune“, zählte Thul auf. „Zu Gast waren auch unter anderem die Psychiatriekoordinatoren und -koordinatorinnen der Stadt und des Rhein-Pfalz-Kreises, die gesetzlichen Betreuer sowie der Sozialdienst des Krankenhauses Zum Guten Hirten“. Die Resonanz aus diesem Kreis zeige die gute Vernetzung der Einrichtung in ihrem Quartier. Und das zeige zugleich die Erfolge der Bemühungen um Inklusion: „Wir werden gesehen, werden wahrgenommen, gehören dazu“.
Text und Fotos: Henning Wiechers für den Caritasverband für die Diözese Speyer
Bildunterschrift:
Nr. 1: Gemeindereferentin Simone Hartner und Pfarrer Florian Grieb (von rechts) halten den Gottesdienst zur Festeröffnung.
Nr. 2: Ulrike Pfaff und Andreas Hopfenzitz begleiten den Gottesdienst musikalisch.
Nr. 3: Eine Gruppe von Tagesstätten-Gästen und Bewohnerinnen und Bewohnern hat die Fürbitten erarbeitet und trägt sie auch vor.
Nr. 4: Thomas Kinzebach, Gerhard Haag, Michaela Kraus, Thomas Müller und Andreas Hopfenzitz sind „Die Losgelösten“.
Nr. 5: Die Gästeplätze beim Sommerfest sind dicht besetzt.