Caritasverband für die Diözese Speyer
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19. Juli 2022

Dosenwerfen, Farben schleudern, riechen, klettern, singen

Sommerfest in der Schule des Caritas-Förderzentrums St. Laurentius und Paulus – Rückblick auf 50 Jahre Förderschule

 

Bei schönstem Sommerwetter - noch vor der großen Hitze – feierten die Schüle-rinnen und Schüler der Schule mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung am Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus in Landau gemeinsam mit ihren Eltern und dem Schulkollegium ein buntes und fröhliches Sommerfest. Da dies im vergangenen Jahr nicht möglich war, war das Fest auch Anlass dazu, an den Geburtstag der Schule zu erinnern: sie konnte 2021 auf ihr 50-jähriges Bestehen zurückblicken.

Über ein Dutzend Stationen auf den beiden Pausenhof-Arealen der Schule im Landauer Stadtteil Queichheim laden an diesem Fest-Donnerstag Mitte Juli dazu ein, spielerisch aktiv zu werden. Da ist Geschicklichkeit gefragt - etwa bei Jonglage-Übungen, beim Dosenwerfen oder bei dessen „Extrem-Variante“ mit gebläse-betriebener Tennisball-Schleuder. Die bedienen gerade Monique am Zielrohr und Angelina, die die Bälle nachlegt, mit sichtbarer Begeisterung. Und sie jubeln, als die letzte Dose gefallen ist. „Jaaa!“, antworten beide unisono auf die Frage, ob’s Spaß gemacht hat. Ebenfalls mit hörbarer Begeisterung üben sich am Stand nebenan Karaoke-Sänger. Und am Eingang zum Pausenhof lässt Maximilian hoch-konzentriert an der Farbschleuder seine von der Rotation mitgestalteten Bilder entstehen. 
Aber es gibt auch Stationen, an denen es ruhiger zugeht, bei denen die Sinne angesprochen werden. Da wartet im kleinen Pausenhof etwa das Riech-Quiz, bei dem über ihre jeweiligen Düfte Blumen, Kräuter oder Zitrusfrüchte identifiziert werden müssen. Auch ein Schmink-Stand ist hier zu finden. Ein Stück weiter, unterm schattigen Blätterteich, wird gemeinsam musiziert und gesungen. An jeder Station gibt’s für die Teilnehmenden einen Stempel auf ihre „Nachweiskarte“, die später in die Verlosung von kleinen Preisen kommt. 
Auch die neue Kletterwand, die just eine Woche zuvor feierlich eingeweiht worden ist, ist beim Fest in Betrieb. Hier ist ein besonderer Gast vor Ort: Lars Brune, Nachrichtenredakteur und Reporter beim Sender Radio Regenbogen. Aus Spenden der vom Sender initiierten Sammelaktion „Kinder unterm Regenbogen“ wurden nämlich die Kletterwand und die notwendigen Matten für den Boden davor mit insgesamt 16.700 Euro finanziert. Zum Dank dafür übergibt eine Gruppe von Schülern ein von ihnen liebevoll gestaltetes Plakat an Brune, der betont: „Der Dank gebührt den Hörern, denn die haben ja mit ihren Spenden die Kletterwand finanziert, Radio Regenbogen hat sie nur weitergegeben“.
Abschluss der großen Spielerunde ist das gemeinsame Mittagessen - und es gibt, spendiert vom Förderverein der Schule, für die Schüler je eine Kugel Eis vom Eis-wagen Roberto.
Danach steht noch ein ganz wichtiger Punkt an: der „Walk of Fame“ für neun Schulwechsler. Dabei werden diejenigen gewürdigt, die ihre motorischen Fähigkeiten so gut aufgebaut haben, dass der Förderbedarf entfällt und sie nun an eine Regelschule wechseln. Zwei von ihnen verraten, dass sie künftig in die IGS Landau gehen, eine Schülerin wird die BBS Wörth besuchen. „Das ist immer ein großer Erfolg: Sie brauchen unsere Schule nicht mehr“, erklärt Förderschulleiterin Monika Hirschfeld.
Zum Schulfest dieses Jahres gehören auch ein Infostand und eine Bildkarten-Verkaufsaktion, die sich auf ein Ereignis beziehen, das eigentlich im vergangenen Jahr hätte gefeiert werden müssen: das 50-jährige Bestehen der Förderschule im Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus. Um daran zu erinnern, haben sich Lernende und Lehrende kurz vor dem Fest im Pausenhof zur Zahl 50 formiert aufgestellt und sich mittels Drohne von oben fotografieren lassen. Das so entstandene Bild ist das Motiv der Karten. 
Am 1. September 1971 startete der Schulbetrieb in Queichheim mit zunächst sechs Kindern. Der damalige Schulleiter notierte: „Die Schule ist dem Heim für körperbehinderte Kinder angeschlossen und wird vorläufig ausschließlich von Kindern dieses Heimes besucht.“ Anfangs sei die Arbeit noch ziemlich schwierig gewesen, denn die Schulräume waren noch nicht fertig und es fehlten noch Teile der Ausstattung, hieß es weiter. So wurde der Unterricht in einem Gruppenraum des Heims abgehalten. Am 13. September 1971 habe dann der Umzug in das Schulgebäude stattfinden können. 
„Im nun ablaufenden aktuellen Schuljahr wurden 166 Schülerinnen und Schüler unterrichtet“, informiert Monika Hirschfeld. „Der Einzugsbereich sind im Wesentlichen die Städte Landau und Neustadt, die Landkreise Südliche Weinstraße und Germersheim sowie einige Orte der Südwestpfalz. Heute wohnen nur noch einige wenige im Wohnheim des Caritas-Förderzentrums.“

Text und Fotos: Henning Wiechers von wipress für den Caritasverband für die Diözese Speyer