Caritasverband für die Diözese Speyer
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Menschen mit und ohne Behinderung bauen an Visionen
3000 Euro hat die Stiftung der ehemaligen Stadtsparkasse Ludwigshafen - heute zur Sparkasse Vorderpfalz gehörend - dem Caritas-Förderzentrum St. Johannes & St. Michael gespendet. Die Spende wird für den „Baukasten der Zukunft“, so der auf dem symbolischen Scheck eingetragene Verwendungszweck, genutzt. Der „Baukasten der Zukunft“ ist eine Projektarbeit der Tagesstätte der Förderzentrums für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung.
Übergeben wurde der Scheck am Dienstag, 8. August, vom Stiftungsvorsitzenden Oliver Kolb und Vorstandsmitglied Florian Weihe an Einrichtungsleiterin Elisabeth Grimberg. Sie sprach den Überbringern ihren herzlichen Dank für diesen „Beitrag zur Ermöglichung gesellschaftlicher Teilhabe“ der aktuell rund 260 von der Einrichtung betreuten und unterstützten Menschen aus.
Zur Spendenübergabe hatten sich auch Ulrich Thul und Ton-Vinh Trinh-Do, die Projektleiter und Protagonisten aufseiten der Tagesstätte, sowie Theresia Kiefer, wissenschaftliche Mitarbeiterin des dem Caritas-Förderzentrum gegenüber liegenden Wilhelm-Hack-Museums eingefunden. Denn im durch die Spende geförderten Projekt „Gewächshaus - Baukasten der Zukunft“ arbeiten die beiden Institutionen eng zusammen, wie die drei im Anschluss in informativer Runde darlegten. Konkret geht es dabei um die Finanzierung einer Workshop-Reihe im Wilhelm-Hack-Museum, in der „persönliche und gesellschaftliche Fragestellungen zum Thema ,Zukunft‘ gemeinsam erarbeitet werden“, wie es in der Projektbeschreibung zusammenfassend heißt. „Missverständnissen und Widersprüchen zwischen Menschen in Gesellschaften und Nationen wird dabei ebenso nachgespürt wie der Frage, was es für eine gute, gerechte und sichere Zukunft braucht“. „Mit Hilfe von kreativen Methoden und künstlerischen Ansätzen wird dieser Prozess der Auseinandersetzung von den Museumspädagoginnen des Wilhelm-Hack-Museums begleitet“, erläuterte Tagesstätten-Leiter Ulrich Thul. „Hierbei spielt die dialogische Betrachtung von Kunstwerken, die sich mit Zukunftsvisionen beschäftigen, sowie die Umsetzung und Visualisierung der eigenen Ideen im Museumsatelier und im Museumsgarten eine wichtige Rolle.“ Im Projektraum des Museums sei zudem eine Präsentation der Ideensammlung zum Thema „Zukunft“ sowie der entstandenen Werke geplant. Und im Museums-garten solle ein Gewächshaus „gemeinsam gebaut und mit Ideen und Pflanzen bestückt werden“.
Mit dem Museum besteht schon eine jahrelange Zusammenarbeit, und die Tagesstätte wirkt auch in diesem Jahr in der Reihe der Kulturveranstaltungen im Museumsgarten mit. „Das Projekt soll Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die vor allem in der Pandemiezeit wenig Kontakt zu Menschen außerhalb ihrer Einrichtung hatten, einen positiven und kreativen Austausch erleben lassen, der sie in ihrer Persönlichkeit stärkt und ermutigt“, so Thul.
Was heute unter der Überschrift „Gewächshaus der Zukunft“ steht - in dem der „Baukasten der Zukunft“ angesiedelt ist - wurde vor drei Jahren angestoßen, schilderte Ton-Vinh Trinh-Do in einem Rückblick auf die Entwicklung des Projekts. Und konnte eine ganze Reihe von seitdem durchgeführten Aktivitäten der Tagesstätte in Kooperation mit weiteren Kulturträgern im Herzen Ludwigshafens, wie dem Kulturzentrum „dasHaus“ und dem ihm verbundenen Verein „HausRat“, der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und Engagierten aus der Nachbarschaft im Quartier aufzählen. Zielsetzung seien von Anfang die kulturelle Teilhabe für Menschen mit Handicaps, die gemeinsame Gestaltung und Teilnahme von Menschen mit und ohne Behinderung und gemeinsame künstlerische Plattformen gewesen. „Dabei“, so merkte Thul an, „dient dieser Austausch auch dazu, Akzeptanz und Verständnis für die Menschen mit alternativen Fähigkeiten und manchmal ungewöhnlichem Verhalten bei den übrigen Bewohnern des Quartiers zu fördern“. Und er konnte bereits resümieren: „Es ist ein Miteinander geworden“.
Die Vertreter der Sparkassenstiftung betonten, wie sehr sie die Arbeit in dem Projekt schätzten. Oliver Kolb unterstrich, das Stiftungskuratorium habe mit der Förderungsentscheidung „die richtige Entscheidung“ getroffen, und Florian Weiher betonte: „Wir freuen uns, dass wir das unterstützen können“ - vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die Umsetzung eines solchen Projekts ohne finanzielle Unterstützung sicher nicht ganz einfach sei. Beide ermutigten die an dem Projekt Beteiligten, bei Bedarf weitere Förderanträge für die überzeugende Arbeit zu stellen.
Text und Fotos: Henning Wiechers für den Caritasverband für die Diözese Speyer
Bildunterschrift: 1 von links: Oliver Kolb und Florian Weihe vom Vorstand der Sparkassenstiftung, Ton-Vinh Trinh-Do, Einrichtungsleiterin Elisabeth Grimberg, Theresia Kiefer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wilhelm-Hack-Museum und Tagesstätten-Leiter Ulrich Thul.
2 von links: Florian Weihe vom Vorstand der Sparkassenstiftung, Ton-Vinh Trinh-Do, Oliver Kolb vom Vorstand der Sparkasse mit Einrichtungsleiterin Elisabeth Grimberg, Theresia Kiefer, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Wilhelm-Hack-Museum und Tagesstätten-Leiter Ulrich Thul.