Caritasverband für die Diözese Speyer
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Wenn ein Elternteil psychisch krank oder suchtkrank wird, ist die ganze Familie betroffen. Kinder können sich die das veränderte Verhalten der Eltern oft nicht erklären und sind verunsichert.
Nach Berichten der Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e.V. (NACOA) leben in Deutschland rund 6 Millionen Kinder in suchtbelasteten Familien. Dies wirkt sich nach einer Befragung zur Kindergesundheit der DAK Rheinland-Pfalz, die im Dezember 2019 veröffentlicht wurde, u.a. darauf aus, dass für die Kinder ein sehr hohes Risiko besteht selbst suchtkrank zu werden.
Einschlägige Forschungsergebnisse (u.a. WiPP, Sozialbericht 2013) belegen, dass ca. jedes vierte Kind in einer Familie aufwächst, in der zumindest ein Elternteil an einer psychischen Erkrankung leidet.
Die betroffenen Kinder- und Jugendliche und deren Eltern leiden oft unter sozialer Isolation, Tabuisierung von Sucht und psychischer Erkrankung.
Angebote für Fachkräfte
Für die Fachkräfte sollen Fachtage, Veranstaltungen und Fortbildungen zu Themen im Bereich psychischer Erkrankungen und Suchterkrankungen angeboten werden, mit dem Ziel für das Thema zu sensibilisieren und aufzuklären. Fachkräfte sollen in ihrer Wahrnehmung und im Umgang mit betroffenen Kindern gestärkt werden. Aktuelle Angebote finden Sie hier.
Gesprächsangebote für Eltern und Bezugspersonen
Alle Eltern lieben ihre Kinder und wollen gute Eltern sein. Sie sind jedoch krankheitsbedingt oft nicht in der Lage, ihnen die Zuverlässigkeit und Zuwendung zu bieten, die Kinder brauchen. Sie hoffen, dass ihre Kinder nichts von ihrer Erkrankung mitbekommen.
Betroffene Kinder machen sich aber große Sorgen um ihre Eltern. Sie suchen die Schuld für das veränderte Verhalten von Mama und Papa oft bei sich. Viel zu früh übernehmen sie Verantwortung und stellen eigene Bedürfnisse zurück. Aus Scham, und um die betroffenen Eltern nicht bloßzustellen, sprechen sie mit niemandem über ihren Kummer. Manchmal werden sie verhaltensauffällig und machen so auf ihre Notlage aufmerksam.
In Elterngesprächen wollen wir Unterstützung für die aktuelle Situation zu Hause geben. Das Erleben und Verhalten des Kindes innerhalb der Familie, mögliche Schwierigkeiten in der Erziehung, Probleme in der Kommunikation mit dem Partner oder der Partnerin besprechen.
Freizeitaktivitäten
Einen großen Stellenwert nehmen gemeinsame Unternehmungen ein, die je nach Jahreszeit und Alter stattfinden: Zoobesuche, Schwimmen, Eis essen, Kochen, Backen, Adventsfeier, Besuch bei der Feuerwehr und Vieles mehr.
Hol- und Bringdienst
Wir haben einen Fahrdienst eingerichtet, der die Kinder zuhause oder an der Schule abholt und wieder nach Hause bringt.
Aktuelle Gruppenangebote
In den Gruppen greifen wir die Themen auf, die die Kinder bewegen: Die Familie, der eigene Platz in der Familie, die Gefühle gegenüber den Eltern und die eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Wir widmen uns auch der Frage, was Sucht und psychische Erkrankungen bedeutet, wie sie entsteht und was dort geSUCHt wird. Und wie sich das, was dort gesucht wird, auch auf anderen Wegen finden lässt, ohne Suchtmittel. Das Aufgreifen der Themen erfolgt über ganz unterschiedliche Methoden: Bücher und Filme, Spiele, Gespräche, Ton, Farben, Pantomime. Dabei kommt der Spaß in der Gruppe nicht zu kurz!
Landau
Durch das kommunale Förderprogramm des GKV-Bündnisses in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Landau und dem Caritas-Zentrum Landau starteten ab März 2021 zwei Projekte zur Gesundheitsförderung und Prävention mit Blick auf das noch vielfach tabuisierte Thema von psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen. Diese Projekte setzen verschiedene Schwerpunkte, um eine ganzheitliche Gesundheitsförderung zu erzielen.
Gruppenleiterinnen und Ansprechpartnerinnen sind die Sozialpädagoginnen Susanne Mayer-Stork und Julia Kramm.
Kreis Südliche Weinstraße
Seit Juli 2022 startete eine Gruppe für den Kreis SÜW in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Jugendamt.
Einerseits sollen Fachkräfte von Kindertagesstätten und Schulen informiert und sensibilisiert und andererseits sollen Eltern, Kinder und Jugendliche niedrigschwellig unterstützt werden. Zudem wird die bestehende Netzwerkarbeit kontinuierlich weitergeführt.
Gruppenleiterin und Ansprechpartnerin ist die Sozialpädagogin Lena Weinsdörfer.